Rezension

Passender Roman zum Film

Snow White and the Huntsman - Evan Daugherty, John Lee Hancock, Hossein Amini

Snow White and the Huntsman
von Evan Daugherty John Lee Hancock Hossein Amini

Inhalt:
König Magnus hat den frühzeitigen Tod seiner geliebten Frau niemals überwunden. Zurück bleiben nur er und seine wunderschöne, kleine Tochter Snow White. Doch die Trauer hält auch nach einem Jahr noch an und hat den einst so würdevollen König vollends aus dem Gleichgewicht gebracht. Nun sieht er sich einem Heer gegenüber, bestehend aus Schattenkriegern, die bei ihrem Tod in Tausende von Scherben zerfallen. Nach der Vernichtung dieses Heeres findet König Magnus eine verängstigte Schönheit, die scheinbar von diesen Schattenkriegern gefangen gehalten wurde.
Es dauet nicht lange, bis er um Ravennas Hand anhält. Doch noch in der Hochzeitsnacht zeigt sie ihr wahres Gesicht, indem sie dem König ein Messer in die Brust rammt und alle Bewohner der Burg von ihren Schattenkriegern töten lässt. Nur die kleine Snow White verschont sie und lässt sie stattdessen in den Kerker der Burg sperren, wo sie die nächsten 10 Jahre verbringt.
Mit 17 gelingt ihr schließlich die Flucht, als Ravenna erkennt, dass sie Snow Whites Herz benötigt, um die ewige Schönheit zu erhalten. Denn nur Snow White kann Ravenna noch an Schönheit übertreffen. Sie sendet einen alkoholabhängigen, verwitweten Jäger aus, damit er ihr das Mädchen zurück bringt. Doch der Jäger spielt nach seinen eigenen Regeln und lässt sich von niemandem etwas vorschreiben…

Fazit:
„Snow White and the Huntsman“ von Lily Blake basiert auf dem Drehbuch zum gleichnamigen Film, der seit Ende Mai in den Kinos läuft. Aufgrund dieser Tatsache ist das Buch sehr nah am Film und wer ihn gesehen hat, kann ihn mit Hilfe des Buches noch einmal genau durchleben. Das Kopfkino ist auf jeden Fall vorhanden.
Diesmal möchte ich mit der Aufmachung des Buches beginnen, weil sie einfach so unglaublich schön ist. Auf der Klappenbroschur befinden sie schöne Sprüche, die sich auf Snow White und die böse Königin Ravenna beziehen. Vor jedem neuen Kapitel gibt es das Wappen des Königreiches und eine extra Kapitelseite. Normalerweise erwähne ich so was gar nicht, aber die Aufmachung sieht einfach toll aus!

Snow White ist ein sehr tapferes Mädchen. Nachdem sie 10 Jahre im Kerker gefangen war, gelingt ihr endlich eine spektakuläre Flucht. Doch sehr weit kommt sie nicht, da sie sich im Dunkelwald verirrt, wo an jeder Ecke neue Gefahren lauern.
Als sie den Jäger Eric kennen lernt, gilt ihm ihre tiefste Verachtung. Doch mit der Zeit erkennt sie, dass er gar kein so schlechter Typ ist und ab und an sogar ganz gut aussieht. Die gegebenen Umstände machen ihr klar, dass es etwas gibt, für das es sich zu kämpfen lohnt. Ihrem Volk würde es viel besser gehen, wenn sie sich Königin Ravenna stellt und sie zum Fall bringt.
Der Jäger Eric ist ein sehr gebrochener Mann, nachdem er seine Frau Sara verloren hat. Er ertränkt sich im Alkohol und verdient sein Geld als Kopfgeldjäger. Doch dadurch macht er sich alles andere als beliebt bei seinen Mitmenschen und zieht sich immer mehr in seine eigene Welt zurück. Nachdem Königin Ravenna ihn auf die Jagd nach Snow White geschickt hat, muss er feststellen, dass sie ihn belogen hat und flieht mit Snow White in die Wälder. Sie erinnert ihn sehr an seine verstorbene Frau und er macht es sich zur Aufgabe, sie zu beschützen, da er es bei seiner eigenen Frau versagt hat.

„Snow White and the Huntsman“ ist eine weitere Neuinterpretation des Märchens „Schneewittchen“ (ursprünglich „Sneewittchen“) der Gebrüder Grimm. Hier wird sie als tapfere junge Frau dargestellt, die für ihr Volk ihr Leben geben würde, um das Land vor der Herrschaft der bösen Königin zu befreien. Im Vordergrund steht außerdem der Jäger, seine Geschichte und seine Einstellung zu Snow White als Prinzessin des Reiches.

Von Filmbüchern darf man niemals eine wirklich tiefgründige Einsicht in die Geschichte erwarten, so auch bei diesem Buch nicht. Da es auf dem Drehbuch basiert, erkennt man, wenn man den Film gesehen hat, viele Textstellen wieder. Das einzige, was noch mehr hervorgehoben wird, sind die Gefühle der Hauptcharaktere. Snow Whites anfänglicher Hass zu Eric oder die Zuneigung zwischen Ravenna und ihrem Bruder werden im Buch deutlicher als im Film. Was mir wirklich gefallen hat, war das Kopfkino, das ich beim Lesen die ganze Zeit hatte. Ich wusste aufgrund des Filmes genau, welche Szene gerade von statten ging und konnte mir alles direkt vorstellen. Der Film hat mir schon unglaublich gut gefallen – so auch das Buch.
Wunderschöne Aufmachung, tolle Story und Charaktere, die man einfach mögen muss, auch wenn ich mir ein bisschen mehr Gefühl zwischen Snow White und Eric gewünscht hätte – aber wie man so hört, soll es ja eine Fortsetzung geben. Da bleibt ja doch noch ein Funken Hoffnung [;)]