Rezension

Perfekt – mitreißend, gefühlvoll und einfach echt

Alles, was ich sehe - Marci Lyn Curtis

Alles, was ich sehe
von Marci Lyn Curtis

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt: Maggie ist blind und hasst dieses Leben. Sie will keine tapfere Kranke sein und schon gar nicht möchte sie sich an das Leben als Blinde gewöhnen. Doch nach einem kleinen Zwischenfall kann sie plötzlich wieder sehen! Wenn auch nur einen kleinen Ausschnitt der Welt: Einen Jungen namens Ben. Durch ihn bekommt sie Teile ihres alten Lebens wieder und als sie dann noch erfährt, dass Bens großer Bruder Mason der Sänger ihrer Lieblingsband ist, scheint alles perfekt. Doch Mason glaubt nicht an Maggies Blindheit und lässt sie abblitzen. Und dann bemerkt Maggie, wieso sie ausgerechnet Ben sehen kann…

 

 

Der Story-Stapel

Erster Satz: „Blumensträuße sind nicht so meins. “

Von Anfang an sind wir an Maggies Seite und erleben ihr neues Leben als Blinde. Dabei begegnen wir direkt Ben, der sich direkt in das Herz des Lesers schmilzt und Maggie gleichzeitig wieder etwas Sehen zurück gibt. Mit jeder Seite lernen wir Ben und Maggie näher kennen, bemerken, wir Maggie durch Ben mehr zu sich selbst findet und erfahren dann natürlich auch, dass sein großer Bruder der Sänger von Maggies Lieblingsband ist. Nun ist man als Leser komplett gefesselt und dann bemerkt Maggie plötzlich, wieso sie Ben sehen kann und mit dieser Wendung stürmen so viele Gefühle auf den Leser ein, dass man kaum zum Luftholen kommt. Dennoch schafft es die Autorin, alles wunderbar rund zu schreiben und die Achterbahnfahrt der Gefühle nie vom Weg abkommen zu lassen.

 

Der Charakter-Stapel

Maggie tut sich unglaublich schwer mit ihrer Erblindung. Sie stellt sich quer und bemitleidet sich bzw. trauert der sehenden Zeit hinterher. Und dennoch bekommt sie mit Ben einen Spiegel vorgehalten, der so eindringlich ist, dass sie sich selber sieht… nicht von Außen, sondern tief drinnen. Und damit fängt sie an sich zu verändern – positiv.

Ben, Ben, Ben – ich habe noch nie von einem so guten Charaktere gelesen. Er ist so herzensgut, so weich, so richtig, so wunderbar – die Welt bräuchte mehr Bens und sie wäre ein wunderbarer, friedvoller Ort. Ben ist klein und doch so groß – sein Charakter macht ihn einfach groß, riesig sogar. Er steht nicht im Vordergrund und überstrahlt mit seinem Wesen doch alles.

 

Richtig toll fand ich auch den Charakter der Clarissa, die so lebhaft ist und die zeigt, dass man irgendwie doch mit jedem Päckchen, das man tragen muss, leben und lebensfroh sein kann – wunderbar!

 

Der Stil-Stapel

Poetisch und irgendwie ganz groß. Die ersten Sätze ließen in mir bereits das Gefühl aufkommen, dass ich eine Buchperle in der Hand halte und das wurde mit jeder Seite bestätigt und vor allem bestärkt. Es ist nicht nur eine Perle aus Wörtern, sondern ein Schatz. Ein Buchschatz voller Gefühle, voller Hoffnung und Stärke und voller „Alles“. Weil dieses Buch so viele Themen in sich erhält und trotzdem rund bleibt.

 

Der Kritik-Stapel

Das Buch ist perfekt und jedes weitere Wort wäre hier zu viel.

 

 Auf den Lesen-Stapel?

Ja, ja, ja – es ist mein Lese-Highlight 2016, es ist ein Buchschatz, das so wunderbar positiv, voller Hoffnung und herzensguter Charaktere ist, dass es die Welt ein Stück besser und heller macht und man durch Ben an das Gute im Menschen glaubt. Lesen – unbedingt lesen – ich kann hier nur eine befehlsartige Leseempfehlung aussprechen, 5 Sterne vergeben und es auf Karlys Schätzestapel packen.