Rezension

Perfekte Fortsetzung

Gnadenhof - Jürgen Seibold

Gnadenhof
von Jürgen Seibold

Bewertet mit 5 Sternen

Hauptkommissar Eike Hansen, ursprünglich aus Niedersachsen, hat sich nun 1 Jahr bei der Kripo Kempten im Allgäu behauptet. Auch Privat hat er nun sein Glück gefunden. Doch diese Idylle wird jäh gestört: Im Museumsdorf Illerbeuren bei Memmingen werden im alten Uttenhof die Leichen einer Familie gefunden. Vater, Mutter und Sohn sitzen mit durchgeschnittenen Kehlen am Tisch. Hansen und sein bewährtes Team aus Willy Haffmeyer und Hanna Fischer beginnen zu ermitteln. Hansen beschließt, sich im Dorfhotel einzuquartieren, um näheren Kontakt zu den Dorfbewohnern zu bekommen. Dabei entdeckt er einige Geheimnisse, Unstimmigkeiten und Mauscheleien...

Auch Hansen´s zweiter Fall ist wieder gelungen! Das Buch hat alles, was ein guter Regionalkrimi haben muß. Die Spannung ist vom ersten bis zum letzten Satz gleichbleibend hoch, um nicht zu sagen sehr hoch! Auch ist hier wieder viel Humor im Spiel. Die kleinen Alltagssituationen, in denen Hansen dann doch mal fast in Peinlichkeiten hineingezogen wird, sind einfach genial. Ich hatte so manche Lachträne im Auge. Es ist aber auch zu komisch, wie der bisher so biedere Hansen fast von seinem Kollegen bei unüberlegten Handlungen überrascht wird... Der Text ist sehr schön zu lesen. Man kann gar nicht aufhören mit Lesen und hat das Buch, wie es bei guten Büchern leider so ist, gefühlsmäßig viel zu schnell aus. Was noch erwähnt werden sollte: Dieser zweite Band funktioniert auch, wenn man den Vorgänger "Rosskur" nicht kennt (was allerdings ein Fehler wäre, und dieser Zustand unbedingt geändert werden sollte).

Für mich ist "Gnadenhof" schon jetzt eines der besten Bücher des Jahres und ich hoffe auf weitere Abenteuer mit Hansen, Fischer, Haffmeyer und vor allem Ignaz!