Rezension

Perfekter Umsetzung einer tollen Geschichte!

Schwarze Wut
von Karin Slaughter

Bewertet mit 5 Sternen

In Macon, einer Stadt Nahe Atlanta, scheint ein neuer Verbrecher unterwegs zu sein. Allerdings handelt dieser Mann als Geist, denn weder das GBI, noch die örtlichen Polizeibehörden wissen, wer sich hinter dem Namen Big Whitey verbirgt. Aus diesem Grund geht Agent Will Trent Undercover, auf der Suche nach Hinweisen. Ohne dabei zu ahnen, wie gefährlich sein Job werden wird.

Sara Linton wird von einem Anruf aus der Bahn geworfen. Der Sohn ihres verstorbenen Mannes Jeffery wird nach einer Schussverletzung ins Krankenhaus in Macon eingeliefert. Sofort eilt sie der Familie zu Hilfe. Doch dabei kommt sie Wills Einsatz sehr nahe. Nicht nur ihr Leben steht dabei auf dem Spiel.

„Schwarze Wut“ bringt erneut den Agenten Will Trent und die smarte Ärztin Sara Linton zusammen. Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit Lena Adams, Jeffery Tollivers Nachwuchspolizistin, die schon in der Vergangenheit für viel Trubel gesorgt hat. Es ist also eine Menge Potenzial vorhanden, was Autorin Karin Slaughter erneut spannend und fesselnd umsetzt.

Zunächst möchte ich anmerken, dass ich ein großer Fan der Schriftstellerin bin und inzwischen sämtliche Werke der Reihe kenne. Deshalb bin ich auch immer glücklich, wenn ich Neues von Will Trent lese, denn dieser Protagonist gehört zu meinen persönlichen Favoriten. Auch in diesem Band wird wieder viel über Will offenbart, wobei er mich vollkommen überrascht hat. War er zuvor noch immer recht zugeknöpft und unsicher, hat er hier ein wenig seine Schutzmauern fallen lassen. Wir Leser können einen Blick hinter Wills Fassade werfen, was ihn noch interessanter und sympathischer macht.

Auch Sara ist dabei. Sie ist ebenfalls hinreißend und liebenswert. Für ihre Freunde ist sie immer zur Stelle. Doch zeitgleich hat sie auch mit alten Wunden zu kämpfen, denn das erneute Aufeinandertreffen mit Lena weckt Erinnerungen an Jefferys Tod vor fünf Jahren.

Lena Adams ist die dritte Hauptperson des Buches. Sie erscheint gerade zu Beginn unglaublich tough und selbstsicher, doch auch sie hat einiges erlebt. Die letzten Wochen haben ihr zugesetzt, sowohl privat als auch beruflich. Außerdem erhält sie eine sehr sensible und authentische Note, die ihr hauptsächlich durch ihren Ehemann verliehen wird.

Die Handlung baut sich etwas verwirrend auf, denn nur nach und nach kann der Leser verstehen, welche Beweggründe, welche Hintergrundinformationen noch fehlen. Autorin Karin Slaughter wirft stets nur kleine Brocken hin, die dann aufgesogen werden, wie von einem Schwamm. Es macht allerdings sehr viel Freude, mit zu rätseln und sich auf die Vermutungen der Agenten und Polizisten einzulassen.

Zusätzlich zu der spannenden und dramatischen Handlung findet die Schriftstellerin aber auch immer genügend Raum ihren Protagonisten Persönlichkeit zu verleihen, denn auch die private Note kommt einfach nicht zu kurz. Durch Saras Erlebnisse aus der Vergangenheit, aber auch Wills Kindheit wird immer eine ideale Kulisse aufgebaut, die sich der teilweise sehr grauenhaften Darstellung durch Gewalt und Brutalität entgegenstellt.

Das Buch ist ein wahrer Page-Turner!

Mein persönliches Fazit:
Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, denn die Geschichte hat mich regelrecht mitgerissen. Die Geschehnisse sind so tragisch und aufregend, dass ich einfach immer mehr erfahren musste. Außerdem sind mir Sara und Will erneut ans Herz gewachsen, denn es sind beide sehr interessante Personen. Auch Lena konnte mich begeistern, wenn auch eher gegen Ende des Buches. Sie hat mich erneut daran erinnert, dass Menschen viele verschiedene Seiten haben.
Ich freue mich schon jetzt auf weitere Werke von Karin Slaughter, die mich auch mit „Schwarzer Wut“ perfekt unterhalten hat. Daumen hoch!  Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung!

Achtung! Es ist absolut von Vorteil, die ersten Romane aus der Will-Trent-Reihe zu kennen. Doch auch ohne wird dieses Buch jeden Leser begeistern, denn die Geschichte selbst beinhaltet eine in sich abgeschlossene Handlung. Nur die Protagonisten entwickeln sich von Band zu Band weiter.