Rezension

Perfektionist trifft saufende künstliche Intelligenz

Der Metropolist - Seth Fried

Der Metropolist
von Seth Fried

Bewertet mit 5 Sternen

"Ich sage nur, wenn man die Illusion moralischer Autorität aufgibt, kann man jedes Problem angreifen, ohne mehr Schaden als Gutes zu bewirken.“ [312]

 

„Der verklemmteste Korinthenkacker in der Geschichte des Bundesamts für kommunale Infrastruktur“ [219] Henry Thompson erlebt mit der künstlichen Intelligenz OWEN einiges, wovon er wahrlich nicht zu träumen wagte.

 

Dem Protagonisten Henry stellt Seth Fried in seinem Roman „Der Metropolist“ die künstliche Intelligenz OWEN zur Seite. „Diese Leute sollten mir dankbar sein, dass ich sie von dem ganzen Terrorismus abgelenkt habe.“ [170]

Quasi als Impulsgeber, als Ergänzung und als denjenigen, ohne den die Geschichte langweilig wäre. Beide Charaktere sind komplett unterschiedlich, und können ohne den anderen nicht agieren, ja funktionieren, da sie einander benötigen. Sei dies bei der Ausführung diverser durch OWEN initiierte Aktionen die er als Projektion gar nicht physisch ausführen kann oder als Übersetzer für Henry.

 

In diesem Science Fiction Roman wachsen die Charakter zusehends mit ihren Aufgaben, nehmen mit fortschreitender Zeit eine Wandlung an. Fried zeichnet ein interessantes Setting von einer perfekten Welt, das er gerne auf noch mehr Seiten hätte beschreiben können. Sein Schreibstil, Owen und die Gesellschaftskritik, machen das Buch zu einem Lesevergnügen. Humorvoll, ohne unnötige Längen oder Ausschweifungen fesselt das Buch die Leser*innen, zieht sie in den Bann von Metropolis.

 

Die Geschichte ist so faszinierend und bunt wie das Cover, welches ich mir glatt als DIN A0 Poster aufhängen würde. „Der Metropolist“ ist ein Buch, das aus der Masse hervorsticht, eine spannende und amüsante Geschichte bietet und durchaus auch etwas Gesellschaftskritik übt.