Rezension

Perfide , düster und emotional

Gequälte Engel
von Graham Masterton

Bewertet mit 5 Sternen

Nachdem mir der erste Band dieser Reihe schon so gut gefallen hat, musste ich auch diesen lesen.

Der Einstieg gelang mir gleich sehr gut und die Spannung wurde merklich angezogen.
Dabei geht es hier nicht nur um das verschwinden verschiedener Priester, die das Grauen immer mehr schüren. Die erste Leiche lässt die schlimmsten Alpträume wahr werden und doch ist es nichts im Gegensatz dazu, was letztendlich daraufhin noch folgt.
Es wird eine Grenze erreicht , an der klar wird , das es um mehr geht , als zunächst angenommen.
Die Taten werden immer brutaler und fördern das Grauen immer mehr.
Die Perfidität und das Kalkül dahinter breiten sich bis in die Fingerspitzen aus.
Das man dabei auch Perspektiven aus diesem Blickwinkel aus betrachten kann , macht es tiefer und schmerzvoller.
Man wird ein Teil davon und kann sich mit den Emotionen der Betroffenen auseinandersetzen.
Mitleid hat man in diesem Moment nicht, dafür ist es zu schwerwiegend. Man ist geschockt von dem Ausmaß der Taten. Es ist brutal ohne Frage und jedes Mal wird es ein bißchen schlimmer. Auch wenn man meint, die Grenze ist längst erreicht, so wird man doch eines besseren belehrt. Körperliche Pein kann auf vielerei Ebenen erfolgen, was hier sehr gut vor Augen geführt wird.
Man erfährt mehr über die Hintergründe und befindet sich in Schockstarre , weil man nicht glauben kann, welches Ausmaß das Ganze erreicht.
Man hat eine Vermutung, aber es ist nichts im Vergleich dazu, was sich letztendlich tatsächlich dahinter verbirgt.

Katie hat es hier mit einem besonders schwerwiegenden Fall zutun, der ihr alles abverlangt und immer wieder an die Grenzen bringt. Sie brilliert als Ermittlerin auf ganzer Ebene. Ich bin immer wieder überrascht wie sie die einzelnen Zusammenhänge miteinander verbindet.
Es zeigt, was in ihr steckt und das es das ist, was sie ausmacht.
Daneben hat Katie auch im privaten Bereich mit einigem zu kämpfen, das sie völlig aus der Bahn wirft und einiges abverlangt.
Es gelang mir gut , mich in sie hineinzuversetzen und mit ihr zu fühlen.
Sie ist authentisch, lebendig, klug und zeigt dabei ein ums andere Mal was in ihr steckt und wie weit sie bereit ist zu gehen. Sie ist ein Stück in ihrem selbst gewachsen, was man sehr gut zu spüren bekommt.

Daneben haben mir die Ermittlungsmethoden ausnehmend gut gefallen.Man kann sich gut hineinversetzen und es auch nachvollziehen.
Dem Autor gelingt es geschickt ein paar Wendungen einzuweben, die man so nicht erwarten würde und die , die Blickwinkel merklich verschieben.
Graham Masterton gelingt die Kombination zwischen Emotionalität und Kriminalfall sehr gut.
Man erfährt wieder etwas mehr über Katie , was sie nur umso greifbarer macht. Mir hat es sehr gut gefallen, das man dabei auch ihre Perspektive erfährt. Sie ist eine ganz besondere Frau, die auf ganzer Ebene punktet und dabei zeigt , daß sie auch über Ecken und Kanten verfügt.

Die Charaktere sind insgesamt gut gezeichnet. Man kann sich in sie hineinversetzen und mit ihnen fühlen. Dabei schwebt aber auch viel ungesagtes und geheimnisvolles im Raum.
Letztendlich ein Thriller der von Anfang an mitreißt und zu keiner Zeit die Spannung ablaufen lässt.
Ein gelungener zweiter Band der Katie Maguire Reihe, der mich komplett begeistern konnte.

Fazit:
Der zweite Band der Katie Maguire Reihe konnte auf ganzer Ebene punkten und dabei die verschiedensten Gedankengänge auslösen.
Eine gelungene Mischung zwischen Emotionen und Ermittlungsarbeit.
Geschickt werden Wendungen eingewoben , die man so nicht erwarten würde.
Perfide , düster und emotional.
Bitte mehr davon.