Rezension

Persönlicher Reisebericht-Bildband von Kielings gesammelten Alaska-Erfahrungen

Im Bann der Bären - Andreas Kieling

Im Bann der Bären
von Andreas Kieling

Andreas Kieling gilt als Deutschland bekanntester Tierfilmer. Was ihn in seinem Leben und Beruf am meisten geprägt haben, sind die Natur und Wildnis Alaskas. In dem Bildband Im Bann der Bären finden sich seine gsammmelten Eindrücke, die er in all den Jahren und auf der Suche nach Grizzlys gesammelt und fotografiert bzw. gefilmt hat. Es ist eine Art Best-Of, in dem sich die eindrucksvollsten Fotos und spannendsten seiner Reisegeschichten wiederfinden, denn es ist bei Weitem nicht das erste Buch von Kieling über seine Abenteuer in Alaska.

Die Kapitel sind nach Regionen Alaskas unterteilt: Yukon River Denali-Nationalpark, Glacier Bay, Hudson Bay (Kanada), Aleute, Brooks Range und North Slope. Zunächst gibt es jedoch ein Vorwort, in dem Kieling anschaulich erklärt, was ihn an Alaska fasziniert, warum er die raue Wildnis des Landes so liebt. Welchen Gefahren er getrotzt hat und was seiner Meinung nach die schlimmsten Erlebnisse waren.
Neben Fotos findet sich auch immer wieder Kartenmaterial in den Kapiteln wieder, um einen guten Überblick zu bekommen, wo Kieling sich aufhielt, bzw. wo etwa der Yukon River entlang fließt. Bei den Fotos bin ich etwas zwiegespalten. Es sind viele eindrucksvolle und atemberaubende Motive dabei. Andere sind eher privater Natur, etwa Schnappschüsse, die das Leben im Zelt zeigen. Was ich bei den Fotos von den Wildtieren schade finde, ist die schlechte Qualität bei ganzseitigen Aufnahmen. Die Bilder sind oftmals extrem pixelig, es mangelt ihnen an Schärfe. Manche sind einfach unscharf oder verwackelt. Oder sie sind körnig, als hätte man einen viel zu hohen ISO gewählt. So gern ich großformatige Aufnahmen mag, die eine oder vielleicht sogar eine Doppelseite füllen, hier verlieren die Bilder durch die Vergrößerung unglaublich viel. Manche Fotos sind so pixelig/körnig, dass sie auf mich eher wie Handyaufnahmen wirken. Positiv dagegen ist, dass alle Bilder beschriftet sind und man in einem Satz erfährt, was genau darauf zu sehen ist oder was hinter dem Bild steckt.

Im ersten Kapitel finden sich erstaunlich wenig Tierfotos, sondern eher Schnappschüsse von Kieling selbst, der gerade eine Tätigkeit ausübt, oder von seinem Hund Kim. Oder von Einwohnern Alaskas bei der Arbeit. Alles sehr interessant, aber für mich stimmt das Verhältnis nicht ganz. Natürlich ist es eindrucksvoll zu sehen, wie nah Kieling für die Aufnahmen an die Tiere herangekommen ist, aber für meinen Geschmack sieht man Kieling selbst zu oft auf den Fotos und richtig schöne Tieraufnahmen gibt es zu wenig.

Die Geschichten sind interessant und persönlich, ebenso die Tipps für Leute, die sich von seinen Outdoor-Erlebnissen inspirieren lassen. Es ist faszinierend zu lesen, wie er über die Wildnis Alaskas und seine Erfahrungen spricht, über das, was er alles erlebt hat. Aber die Auswahl der Fotos sowie die Qualität der Fotos haben mich doch enttäuscht. Ich hätte mir weniger Fotos von Kieling selbst, dafür mehr Wildtieaufnahmen gewünscht und bei den eindrucksvollen Motiven eine bessere Qualität der meist sehr körnigen oder verschwommenen Fotos. Richtig knackig scharf ist keines der ganzseitigen Bilder.

(c) Books and Biscuit