Perspektiven der Wirklichkeit
Bewertet mit 5 Sternen
Ein handliches Buch für einen gemütlichen Nachmittag. Viele Schreibstile finden im Buch ihren Ausdruck. Eine Ich-Erzählerin beschreibt ihr Leben auf der Karriereleiter des englischen Finanz- und Politiksystems. Kernpunkt der kritischen Auseinandersetzung ist die Akzeptanz von dunkelhäutigen Einwanderern in höheren gesellschaftlichen Rängen und dem unterschwelligen Rassismus, der in den Verhaltensweisen verschiedenster Akteuere der englischen Gesellschaft zum Tragen kommt.
Neben der persönlichen Geschichte der Erzählerin sind die politischen Anekdoten, das Gefühl sich für die eigene Existenz ständig rechtfertigen zu müssen und die verbale, sexistisch, rassistische Gewalt vor allem männlicher Figuren eine gesellschaftskritische Bombe.
Sehr gekonnt werden Textstellen in literarische Formen umgewandelt.
Ein sehr gutes Buch, das defintiv noch etwas länger und anekdotenreicher hätte sein dürfen. Sehr wichtig für ein Verständnis von Klassenunterschieden und dem Leben von britischen Bürgern, die keine reinweiße Hautfarbe haben und eben auch eine Einsicht in das System der Machterhaltung reicher Eliten und ihrem mangelnden Verständnis ihres eigenen Verhaltens.