Rezension

Peterchens Mondfahrt - Ein schöner Klassiker für Kinder

Peterchens Mondfahrt - Gerdt von Bassewitz

Peterchens Mondfahrt
von Gerdt von Bassewitz

Bewertet mit 4 Sternen

Peterchens Mondfahrt von Gerdt von Bassewitz erschien im Jahr 1915 und ist ein Klassiker der deutschsprachigen Kinderliteratur. Die Geschichte handelt von dem Maikäfer Sumsemann, dessen sechstes Beinchen fehlt wie allen Sumsemännern vor ihm. Bereits seinem Urahn wurde es abgeschlagen und versehentlich von der Nachtfee auf den Mond gezaubert. Nur mit der Hilfe von zwei Kindern (Peterchen und Anneliese) kann er sich sein Beinchen wieder besorgen. Eine abenteuerliche Reise über die Milchstraße mit Sternenkindern, Sandmann, Himmelskühen und Mondkälbern beginnt.

Die Geschichte ist in einem kindlichen Sprachstil verfasst (was nicht verwunderlich ist, schließlich handelt es sich hier um einen Kinderbuchklassiker), doch im Vergleich zu anderen Kinderbuchklassikern, die man auch als Erwachsener lesen kann, ist diese Geschichte sprachlich tatsächlich leider nur etwas für Kinder: „… Ja, das war ein prächtiger Gedanke…“ „… und weil er sie schon sehr lieb hatte…“

Dennoch handelt es sich um eine wirklich sehr schöne Geschichte für Kinder, die auch zwischendurch Reime und Liedtexte bereithält:

„Nun lass uns das Beinchen suchen gehen,

damit die Tat vollkommen werde,

Und alle Käfer staunend stehn,

vor dem Ruhme Sumsemanns auf der Erde.“

Besonders gefielen mir die fantasievollen Ideen des Buches, die diese Geschichte auch ausmachen. Wir begegnen der Nachtfee in ihrem Schloss, dem Donnermann und seine Frau die Blitzhexe, Windliese und Regenfritz, Sturmriese, den Eisgeschwistern (Hagelhans, Frau Holle, Eismax) und vielen mehr. Es ist eine wirklich süße Geschichte über Zusammenhalt und ein kleines bisschen Mut.

Auch die Illustrationen zwischen den Seiten sind ganz hübsch anzuschauen gestaltet, wobei eine Zeichnung (Seite 96: „Sie fielen dem guten Sandmännchen plötzlich um den Hals, um sich zu bedanken und gaben ihm herzhafte Küsschen.“) leider definitiv fragwürdig ist und mir beim längeren hinsehen wirklich Abneigung und Ekel verschafft. Zu sehen auf dem Bild ist ein kleines Mädchen in der Umarmung mit dem Sandmann, der beide Arme um sie geschlungen hat.

Kind und Mann küssen sich auf den Mund, während Sandmann die Augen geschlossen hat. Ich kann gar nicht sagen wie ablehnend diese Zeichnung ist! Dennoch sehe ich die Geschichte unabhängig von dieser Zeichnung, vor allen da die Originalillustrationen der Originalausgabe nicht in dieser Ausgabe (Anaconda 2013) übernommen wurden. Es gibt sicherlich schönere Ausgaben mit anderen Illustrationen.

Zitat aus dem Buch: „Es ist ja bekannt, dass Spucke wunderschön klebt…“

Kommentare

DinDin kommentierte am 04. Dezember 2015 um 07:56

Hier ein Foto von dem Bild, welches mir absolut zuwider ist.