Rezension

✎ Petra Mikutta - Sie werden lachen. Mein Mann ist tot

Sie werden lachen. Mein Mann ist tot - Petra Mikutta

Sie werden lachen. Mein Mann ist tot
von Petra Mikutta

Ein (fast) jeder kennt es wohl: Ein geliebter Mensch ist aus dem Leben geschieden. Egal ob plötzlich oder nach langem Kampf - es ist immer ein Verlust, der weh tut und das meist sehr lange.

Die Autorin hat im vorliegenden Buch ihr erstes Jahr nach ihrem schweren Verlust beschrieben und uns mit auf ihre Reise genommen. Genau das sollte man beim Lesen immer im Hinterkopf haben: Es ist ihre Reise, sie möchte nicht aufzeigen, wie ein jeder andere damit umzugehen hat.

Ich habe mich teilweise in den Gegebenheiten selbst wiedergefunden und konnte gut mit ihr mitfühlen. Auch wenn mein Verlust bereits einige Jahre her ist, vergisst man ihn doch nie ...

»Nichts wird gut.
Egal, was geschehen wird, alles bleibt verkehrt.
Der einzige Weg ist, mich mit dem Verkehrten anzufreunden.« (S. 166)

Dennoch muss ich gestehen, dass dies kein Buch ist, welches ich gerne weiterempfehlen werde.

Ihren Schreibstil fand ich teilweise etwas verwirrend. Sie springt sehr viel in der Zeit und das machte es mir nicht immer einfach, ihr flüssig zu folgen.

Außerdem habe ich zu ihr persönlich eher weniger einen Kontakt herstellen können, da mir vieles zu distanziert war. Die Verfasserin spricht einiges an, lässt das meiste jedoch einfach im Raum stehen, bei dem ich gerne mehr Informationen gehabt hätte.

Man darf hier wirklich keinen Ratgeber für die Trauerbewältigung erwarten. Petra Mikutta zeigt einfach auf, wie es ihr ergangen ist und wie sie in verschiedenen Situationen reagiert hat. Und vor allem: Was sie sich von ihren Mitmenschen gewünscht hätte. Ich denke, an dieser Stelle kann man sich das ein oder andere noch mitnehmen.

©2018

weitere Zitate:

»Ich wünschte, der Tod ließe mit sich handeln.« (S. 52)

»Kondolenz ist eine undankbare Angelegenheit. Für die richtige Menge und den idealen Abstand gibt es keine Formel.« (S. 66)

»Der Film ist für Jugendliche unter 16 nicht freigegeben, das Leben schon.« (S. 164)

»"Warum melden die sich nicht, glauben die, Sterben wäre ansteckend?", [...]« (S. 237)