Rezension

Pferdige Angelegenheit

Clans von Cavallon (1). Der Zorn des Pegasus - Kim Forester

Clans von Cavallon (1). Der Zorn des Pegasus
von Kim Forester

Bewertet mit 3.5 Sternen

Einhörner, Zentauren, Menschen und Kelpies, sie alle hatten einst Krieg mit den Pegasus. Nun, etliche Jahre später, leben die verschiedenen Clans abgesehen von den angeblich ausgestorbenen Pegasus dank eines Friedensabkommens gemeinsam Seite an Seite, für den Menschenjungen Sam ist das der Normalzustand. Doch als die Freie Stadt, Hauptstadt von Cavallon, von geflügelten Wesen angegriffen wird, müssen die Bewohner, Menschen sowie Fabelwesen, fliehen, und es werden sofort die Pegasus verdächtigt. Doch auf dem Abenteuer, was nun bevorsteht, stellt sich heraus, dass es schon immer verschiedene Wahrheiten in Cavallo gegeben hat..

 

Aufgefallen ist mir das Buch wegen des hübschen Covers. Die Pegasus sehen elegant aus, während sie über ein Tal auf einen wunderschönen Sonnenuntergang zufliegen. Man findet immer mehr Details, wenn man länger hinschaut, und mit dem schicken Schriftzug ergibt sich einfach ein stimmiges Bild.

Von der Autorin habe ich bisher noch nichts gehört, dieses Buch war eine reine Cover-Klappentext-Entscheidung. Was mir allerdings auch in der Leseprobe noch nicht auffiel, sondern erst später, war, dass so ziemlich alle Wesen in dieser Geschichte irgendwas pferdiges haben. Von mir aus wäre es auch passend gewesen, das ein oder andere Tierchen mit einzustreuen.

 

Die Handlung wird wechselnd aus der Sicht auf verschiedene Charaktere erzählt. Alle Stränge laufen parallel, bis sie sich zum Ende des Buches annähern, aber noch nicht überschneiden. Durch die unterschiedlichen Perspektivwechsel wurde es nie langweilig und es war interessant zu sehen, was an verschiedenen Stellen des Landes so vor sich geht.

 

Man begleitet unter anderem den mutigen, einsamen Menschenjungen Sam, der sich aus der Stadt in die Wälder rettet, allerdings dort der Gefahr durch aggressive Einhornclans ausgesetzt ist. Dann ist da noch ein junger Zentaur, Schreiber der Geschichte, der auf der Suche nach Antworten und Wahrheit ist, die jedoch nicht unbedingt an die Oberfläche geraten sollen. Das Mädchen Nixi lebt am Meer und für ihre Gang, doch ein ungewöhnliches Ereignis stellt ihr ganzes Leben auf den Kopf. Und zu guter Letzt wäre da noch eine kleine Pegasus-Dame, die den Ruf ihrer Herde zu retten versucht.

Sie alle ergeben eine bunte Mischung und ich hoffe sehr, dass deren Wege sich im zweiten Band kreuzen werden und sie vielleicht sogar gemeinsam ein Schicksal zu erfüllen haben, eine Prophezeiung oder dergleichen etwa.

 

Der Schreibstil war angenehm leicht, anschaulich und gut verständlich, auch für die jüngeren Leser. Es entsteht schnell ein Lesefluss, dem man sich nur schwer entziehen kann, denn besonders wenn es um Sam oder Nixi ging, wurde es oft rasant und spannend.

An der ein oder anderen Stelle musste ich am Kapitelanfang kurz überlegen, mit wem ich es nun zu tun habe, denn man wird mit ziemlich vielen Namen bombardiert. Muss man sich dran gewöhnen, war aber irgendwann auch okay,

 

Im Laufe der Geschichte tun sich immer mehr Geheimnisse und dunkle Abgründe auf, mit dem man zu Beginn gar nicht gerechnet hätte. Aufgeklärt wird so gut wie nichts davon, die Lage spitzt sich bis zum Ende kontinuierlich zu und ich hoffe sehr um einige Auflösungen im Folgeband. Allerdings weiß ich nicht, wie viele Teile der Reihe geplant sind, ob es noch einen dritten geben wird oder nicht.

 

Mein Fazit:
Ein spannendes Kinderbuch mit einer vielfältigen Auswahl an Charakteren, mir hat zwischendurch allerdings irgendwo ein Aha!-Moment gefehlt. Alles in diesem Buch scheint auf den zweiten Band ausgerichtet zu sein, und das hinterlässt zumindest bei mir irgendwie ein unbefriedigendes Gefühl bezüglich des ersten Teils.

Für Leser, die kein Problem mit Reihen haben, ein schönes Buch.