Pflichtlektüre für alle, die sich für Frauenrechte engagieren
Bewertet mit 5 Sternen
Das Buch ist hochaktuell, der entsprechende Paragraph wurde zwar geändert, aber dabei eigentlich nicht wesentlich verbessert. Kristina Hänel beschreibt hier ihre persönliche Geschichte seit dem Eintrudeln der Vorladung bis zur Berufungsverhandlung. Die Geschichte einer unglaublich starken Frau voller Herzenswärme, die sich auf so viele Weisen für andere Menschen einsetzt. Und der es dabei eigentlich nur am Rande um sich selbst geht (Stigmatisierung von Ärzt*innen, die Abtreibungen durchführen), sondern eigentlich noch viel mehr um die Schicksale der Betroffenen, um das Recht auf Selbstbestimmung, um das Grundrecht auf Information, um Demokratie. Sie lässt uns Leser dabei an emotionalen Höhen und Tiefen und wichtigen Erfahrungen teilhaben. Wohltuend ist auch die Darstellung der seriösen Medien, die ihre Rolle als Säule der Demokratie in diesem Fall vorbildlich wahrnehmen, auch wenn es für eine Privatperson ein unheimlicher Kraftakt ist, sich mit all dem zusätzlich zum normalen Leben auseinandersetzen zu müssen.