Rezension

Philosophie trifft Fiktion

I can see U - Matthias Morgenroth

I can see U
von Matthias Morgenroth

Bewertet mit 3 Sternen

Meine Meinung zum Jugendbuch:

I CAN SEE U
ACHTUNG Spoilergefahr

Inhalt in meinen Worten: 

Ben kommt neu in die Klasse von Marie. Doch irgendwas stimmt mit Ben ganz und gar nicht, denn er ist immer freundlich und weiß sofort auf alles eine Antwort. Dann tauchen immer mysteriösere Dinge auf, sei es gefakte Bilder, oder auch eine merkwürdige Postsendung.

Schnell wird klar, Realität verpaart sich mit der Zukunft, kann das gut gehen?

Das könnt ihr entdecken, wenn ihr die Geschichte von Marie kennenlernt.

 

Wie ich das Gelesene empfand:

Zu erst einmal fehlten mir die Worte, ich war mit dem Ende absolut uneinverstanden und dann war auch noch so vieles, was für mich mehr Fragezeichen vor die Augen warf, als das ich richtig mich in die Geschichte fallen lassen konnte.

Zu erst einmal ist da Marie, Marie ein kleines Mauerblümchen wird auf einmal vom Mitschüler, der neu in die Klasse kommt herzlich aufgenommen, zumindest denkt sie das, doch ausgerechnet Ben ist kein Mensch, er ist KI, und was das für Folgen hat, davon hätte Marie niemals träumen können.

Am Ende hin, wird klar, die Geschichte endet nicht so, wie es gut wäre.

Sondern ganz im Gegenteil, Marie ist in ihrer Naivität gefangen und macht dadurch einen dummen Fehler.

 

Themen:

Wie ist es auf einmal einen Mitschüler als KI zu haben? Wie verändert sich die Weltsicht und ist das alles gut, was man so heutzutage nutzen kann, die ständige Erreichbarkeit, Geräte die man ansprechen darf, die dann auch das bestellen und kund tun was man gerade fragt, selbst wenn man die Dinge gar nicht fragt. Beispiele gibt es ja schon zur Genüge, wo ein Papagei für mehrere 1000 Euro einfach Dinge für die Besitzerin bestellte, weil das Gerät dachte, die Besitzerin spricht mit ihm, tja weit gefehlt, doch was ist, wenn dann nicht so harmlose Dinge kommen, sondern es auch an das Leben geht, oder Existenzen zerstört werden könnten, diese Themen greift der Autor in diesem Buch auf, die ich jetzt noch etwas weiter ausgeführt habe, im Buch selbst verhält es sich etwas anders, dennoch ist das Thema ein Thema über das man sich Gedanken machen sollte und auch wirklich bewusst heran gehen sollte, so gibt es jetzt neuerdings in Kirchen ein Computer der Menschen segnet – davon halte ich persönlich nicht gerade viel und finde es eher gruselig -.

Im Buch ist es Marie die auf Ben trifft, sich auch noch gleich verliebt und am Ende merkt, das die Zeit mit Ben doch etwas spezielles war. Was sie erlebte, hätte sie ohne Ben eher nicht erlebt.

Doch am Ende muss sie merken, das manche Ängste und Alpträume doch Realität werden können und zwar schneller als einem lieb ist.

Kritik:

Ich empfand das viele Themen aufgerissen wurden, aber nicht wirklich gut zu einem Ende gebracht worden sind, so ist es auch gerade das Ende was für mich überhaupt nicht mehr greifbar und einfach nur schnell ich brauch ein Ende hingeworfen wirkte, dabei hat die Geschichte viel Potenzial und ist auch deswegen lesenswert, weil die Themen mal auf den Tisch kommen, doch es gibt mehr Ecken und Kanten als das Dinge abgerundet sind, das fand ich dann schwer.

Wird es vielleicht ein zweites Buch geben, aufgrund des Endes, muss ich als Leserin mir die Geschichte selbst fertig denken oder was ist am Ende los?

 

Charaktere:

Marie und ihre Freunde, Ben der KI ist, Lehrer und viele andere kommen zur Sprache, doch am meisten wirkt Marie die leider ziemlich naiv und etwas strange auf mich wirkte, so konnte ich sie hin und wieder einfach nur schütteln und dachte mir manchmal, was machst du da Mädchen, wach auf, zum anderen tat sie mir aber leid, denn eigentlich kann ich sie in vielen Punkten verstehen.

Ben ist speziell und ihr solltet das Buch lesen damit ihr ihn versteht. Die Freunde vor allem die beste Freundin von Marie tat mir leid und zugleich waren das die etwas stärkeren Charaktere obwohl sie weniger zur Sprache gekommen sind.

 

Schreibstil:

Es gibt zwei Ebenen der Geschichte, einmal der Rückblick und dann die leichte Tagebuchähnliche Form. Beides passt in diesem Buch relativ gut zusammen, und macht sogar noch etwas neugieriger, gewisse Emails die vor allem ab der zweiten Hälfte des Buches auftauchen, versuchen auch die Geschichte zu erklären. Doch dem Autor gelang es nicht völlig das Buch in einen runden Touch zu bringen, sondern es blieb sehr oft kantig und eckig und wenig authentisch.

Spannung:

Wird relativ gut aufgebaut, jedoch nervten mich manche Dinge im Buch, weswegen ich schnell aus der Geschichte immer wieder heraus geflogen bin und eine Pause brauchte, das Ende ist ein absolut fieses Ende, das die Spannung auf einen ungewöhnlichen Höhepunkt bringt und genau auf dem Höhepunkt endet.

 

Empfehlung:

Ich finde, man sollte viel mehr solche Bücher über KI herausbringen, wie es hier der Fall ist, auch wenn nicht alles rund und eher kantig und spitz ist, so lohnt es sich einfach mal wirklich weiter zu denken, was geschieht, wenn die KI in der Klasse sind oder im realen Leben noch viel mehr Raum gewinnen, ist es gut, wenn alte Menschen mit KI abgespeist werden? Gibt es Grenzen? Diese Punkte bringt das Buch auf den Punkt und zwar so das man direkt weiter denken muss, aber wer eine runde und abgeschlossene Geschichte mag, sollte sich auf Stolpersteine einstellen.

 

Bewertung:

Auch wenn ich das Thema an sich echt wichtig und gut finde, und sogar auch die Geschichte nicht total doof finde, hat mir zu vieles nicht gefallen, das Ende war mir zu heftig ja fast kaltschnäuzig und was mir auch aufgefallen ist, das manches mal einfach nicht die Rundung da war sondern es stolperig weiter ging. Deswegen gibt es leider nur drei Sterne.