Rezension

Pilgern mal anders: „Charmant, intelligent, ehrlich, warmherzig, humorvoll und hintergründig!“

Ich bin dann mal weg - Hape Kerkeling

Ich bin dann mal weg
von Hape Kerkeling

Der Komiker und Moderator Hape (Hans-Peter) Kerkeling begibt sich in „Ich bin dann mal weg“ auf eine Pilgerreise entlang des Jakobsweges nach Santiago de Compostela im Jahr 2001. Das Buch ist eine Mischung aus Tagebuch und Reisebericht. Auslöser für seine Reise war ein Hörsturz und die Entfernung seiner Gallenblase. Seine Pilgerreise startet in St.-Jean-Pied-de-Port und erstreckt sich über die schneebedeckten Gipfel der Pyrenäen, durch das Baskenland, Navarra und Rioja bis nach Galicien zum Grab des heiligen Jakob. Er erzählt uns von den Menschen, die er unterwegs trifft, von den Pilgerunterkünften ebenso von den Landschaften seiner einzelnen Etappen.

 

Er musste sich wie alle Pilger mit den physischen und psychischen Anforderungen einer solchen Reise auseinandersetzen. Er lernt dabei nicht nur sich selbst und seinen Glauben besser kennen, sondern trifft auch auf die verschiedensten Menschen, deren Charaktere er sehr gut beschreibt. Während seiner Pilgerreise hat er jede Menge Zeit und Muße, über sich, sein Verhältnis zu Gott und die Dinge des Lebens nachzudenken. Er erlebt Einsamkeit und Stille, Erschöpfung und Zweifel, aber auch Hilfsbereitschaft, Freundschaften und Belohnungen – und eine ganz eigene Nähe zu Gott.

 

Während er zu Anfang seiner Reise noch die Einsamkeit genießt und wir sehr persönliche Einblicke erhalten, wenn er über den Sinn und Unsinn seines Lebens nachdenkt, wird schon bald klar, dass er sich auch mal austauschen muss. Er sehnt sich nach Bekanntschaften mit für ihn interessanten Menschen, welche er letzten Endes natürlich finden wird.

 

Das Buch ist aufgeteilt in Kapiteln, die den einzelnen Etappen der Reise entspricht. An jedem Tag gibt es eine Beschreibung der Vorkommnisse und eine Erkenntnis des Tages. Die Schilderungen sind gut und auch nachvollziehbar.

 

Ich habe angefangen das Buch zu lesen und bin dann aber umgestiegen auf das Hörbuch. Dieses wird von Kerkeling selbst gelesen und man kann somit besser erfassen was er gemeint und gefühlt hat. Sein Charme und Witz, sein Blick für das Wesentliche und sein leicht ironischer Unterton sowie die Passagen der Selbsterkenntnis, kommen mit dem Hörbuch richtig gut zu Geltung. Es ist ein unglaublich sympathisches Buch, dessen Erzähler man von Seite zu Seite lieber mag.