Rezension

Plötzlicher Abschied

Weil du bei mir bist
von Anna McPartlin

Klappentext:
Emmas Leben ist einfach perfekt. Und seit sie mit John zusammenwohnt, scheint das Glück vollkommen. Aber dann passiert ein schrecklicher Unfall, und plötzlich ist Emma allein. Als wäre auch sie selbst gestorben, verkriecht sie sich im Schneckenhaus ihres Schmerzes. Doch dem sehen Emmas Freunde nicht lange tatenlos zu. Und irgendwie ist auch John immer noch für sie da. Bald wird Emma klar, dass sie von den Menschen, die sie liebt, gebraucht wird. Dass sie stark sein muss, wenn sie für andere da sein will. Und sie begreift, dass das Glück ganz nah sein kann, wenn man meint, es für immer verloren zu haben.

Die Autorin:
Anna McPartlin wurde 1972 in Dublin geboren und verbrachte dort ihre frühe Kindheit. Wegen einer Krankheit in ihrer engsten Familie zog sie als Teenager nach Kerry, wo Onkel und Tante sie als Pflegekind aufnahmen. Nach der Schule studierte Anna ziemlich unwillig Marketing, doch sie blieb dabei ihrer wahren Liebe, der Stand-up-Comedy, und dem Schreiben treu. Bei der künstlerischen Arbeit lernte sie ihren späteren Ehemann Donal kennen. Die beiden leben in der Nähe von Dublin.

Meine Meinung:
Nach einer Party geschieht etwas, das das Leben von Emma aus dem Gleichgewicht bringt. Sie verliert durch einen Unfall ihren Freund John, woraufhin ihre Welt einstürzt. Aber nicht nur ihre, denn auch ihr Bruder und die Freunde leiden an dem plötzlichen Tod von ihm.
Werden sie ihn alle verarbeiten? Und geht das Leben für Emma irgendwann weiter?

"Weil du bei mir bist" erzählt von den Arten der Trauerbewältigung, davon, wieder ins Leben zu finden und sich 2gegenseitig zu unterstützen.
Aus den verschiedenen Perspektiven wird das Leben danach beleuchtet, und so bekommt der Leser einen Einblick in das Seelenleben aller, die John kannten und sehr vermissen.
Ich fand es authentisch, wie es Emma erging, wie sie versuchte, jeden Tag normal weiterzuleben, aber an den kleinsten Dingen scheiterte, weil Trauer eben Zeit braucht. Dabei empfand ich sie aber stets kämpferisch.

Was mir nicht so gefallen hat, war, dass die Handlung sehr ausufernd beschrieben war, was das Buch an manchen Stellen langweilig machte. Da wäre weniger mehr gewesen. Man muss sich nicht in wiederkehrenden Erklärungen verbeißen, wenn völlig klar ist, wie die Person sich fühlt.

Insgesamt hat mir "Weil du bei mir bist" gut gefallen, denn es war nachvollziehbar, dass jeder anders mit so einem abrupten Abschied umgeht.
Das Gefühlsleben kam also nicht zu kurz, und jeder durchläuft die Phasen, die es nötig machen, so ein Erlebnis zu verkraften, auf andere Art und Weise.

3,5 Sterne.