Poetisch
Zu Beginn einen großen DANK an Astrid, dass ich ihr Buch lesen durfte und für den Tipp mit dem Wick Medinight.
Ich weiß wieder, warum ich Thriller so liebe. Wenn man irgendwann den Punkt erreicht, an dem man ganz hibbelig wird und man weiß, der Höhepunkt steht kurz bevor. Man will viel schnell lesen, als man eigentlich kann und verschlingt jedes einzelne Wort mit einer solchen Gier, dass man fast platzen könnte. Dieses Buch hat genau dieses Gefühl bei mir ausgelöst.
Dieser Thriller ist kein gewöhnlicher Thriller. Er ist so viel mehr. Ein Verwebung von Personen und Ereignissen, die mit jeder Seitenzahl an Form, Farbe und Substanz gewinnt.
Ein Zusammenspiel von Schönheitswahn, Ideologie, Machtgier und den schwarzen Flecken einer Seele.
Wirklich gute Recherche bringt einem eine Fülle an Wissen zum Thema Genforschung und DNA sowie Gruselgeschichten der allgegenwärtigen Sektenwelt. Die Autorin beschreibt mit sehr viel liebe und detailgetreue Personen, Orte und Handlungen. Man hat das Gefühl, man steht mitten drin. Die Wände von Torrisdale Castle und der Klinik Na Stacain wirken regelrecht erdrückend.
Durch die einzelnen Zeitsprünge baut sich das Gesamtkonstrukt dieser Geschichte nach und nach auf. Die Zeit und Ortsangaben am Anfang eines jeden Kapitels sorgen für eine gute Verständlichkeit und füllen den Zeitstrahl nach und nach von 1990 bis 2011.
„Gruselkabinett der heiligen Verlogenheit“
Ihr habt meine uneingeschränkte Leseempfehlung. Perfekt für den kommenden Herbst und düsteres Wetter vor den Fenstern.
Wenn Schönheit mehr wert ist als ein Menschenleben.