Rezension

Poetisch, philosophisch und atmosphärisch erzählt

Die Lichter unter uns - Verena Carl

Die Lichter unter uns
von Verena Carl

Bewertet mit 5 Sternen

Anna verbringt im Herbst zwei Wochen Urlaub auf Sizilien mit ihrem Mann Jo, ihrer zehnjährigen Tochter Judith und ihrem sechsjährigen Sohn Bruno, nachdem sie zum letztem Mal während ihrer Hochzeitsreise auf der Insel war. In der Familie ist Geldknappheit ein ständiges Thema.

Alexander führt ein scheinbar sorgloses Leben als erfolgreicher Anwalt, als Anna und er sich auf Sizilien begegnen. Er scheint damit das zu verkörpern, dass Anna sich immer gewünscht hat. Doch ist er glücklich? Hätte er sich nicht vielleicht auch eine andere Familie gewünscht?

Die Protagonisten stellen sich die entscheidende Frage: Was macht ein gelungenes Leben aus?

 

Meine Meinung:

Verena Carl erzählt in ihrem Roman in einer sehr klaren und direkten, aber gleichzeitig auch poetischen Sprache die Geschichte von zwei Familien, die sich im Urlaub auf Sizilien zufällig begegnen. Die Stimmung und Atmosphäre in dem Urlaubsort, insbesondere die Melancholie, die am Ende der Saison im Oktober auf Sizilien herrscht, fängt die Autorin unglaublich gut ein. Sie schafft es von Anfang an, den Leser auf das schon im Klappentext erwähnte alles überspannende Thema einzustimmen, nämlich: „Was macht ein gelungenes Leben aus?“

Die Protagonisten, d.h. Anna und Alexander sowie die Menschen in ihrem Umfeld, werden behutsam beschrieben, aber dennoch so, dass man ihre Sorgen und Nöte, Hoffnungen, Ängste und Glücksgefühle sehr gut nachvollziehen kann.

Durch die unterschiedlichen wechselnden Perspektiven, die auch unterschiedliche zeitliche Zusammenhänge verbinden, wird die Erzählweise sehr lebendig.

Ich konnte das Buch, das mich in wundervolle Urlaubsstimmung, gepaart mit einer gewissen Melancholie, versetzt hat, nicht mehr aus der Hand legen.

 

Fazit:

Der philosophische und dicht erzählte Roman „Die Lichter unter uns“ hat mir wundervolle Lesestunden beschert und war eine absolut bereichernde Lektüre.