Rezension

Poetisch, stark und voller Hoffnung

Alles okay - Nina LaCour

Alles okay
von Nina LaCour

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Winterferien und Marin ist allein im Studentenwohnheim. Sie und ihre Einsamkeit denn von ihrer Familie ist niemand mehr übrig. Sie versucht zu verstehen was passiert ist, wer sie selbst ist und wie man mit dem Verlust leben kann ohne sich selbst zu verlieren. Doch dafür muss sie sich auch ihrer besten Freundin Mabel stellen ...

Meinung:
Wie perfekt das Cover ist, kann man erst verstehen wenn man das Buch gelesen hat. Mich hat es von Anfang aan angesprochen. Ich mag den Kontrast von dem Rosa und Petrol und wie das Mädchen dargestellt wird. Irgendwie hat es mich einfach angesprochen und dann liest man das Buch. Danach ist es als hätte man das Cover vorher gar nicht richtig gesehen. Besser hätte man ein Cover für diese Geschichte nicht gestalten können.
Das es sogar passend zur Jahreszeit ist, wurde mir auch erst beim Lesen klar denn es spielt in den Weihnachtsferien.
Aber worum geht es eigentlich?
Es ist die Geschichte von Marin, die aus 2 Perspektiven erzählt wird. Wir haben die Jetzt-Zeit in der Marin gebrochen wirkt und die Vergangenheit, in der man Stück für Stück erfährt was passiert ist.
Und ihr ahnt es vielleicht schon, das ist keine Gute-Laune-Geschichte, keine süße Weihnachts-Lovestory sondern es zeigt das Leben von seiner dunkelsten Seite. Was macht Trauer mit uns? Wie gehen wir mit dem Verlust eines geliebten Menschen um? Und in Marins Fall: Wie macht man weiter wenn einem das ganze Leben wie eine Lüge vorkommt.
Ihre Einsamkeit, ihr Schmerz wird auf so zarten Flügeln getragen, das es einem das Herz zerreißt. Man spürt wie verloren Marin ist, wie sehr sie nach Hilfe schreit und es doch nicht zeigen kann. Es klingt komisch - aber es ist wunderschön. Hier wird so feinfühlig und echt Trauer beschrieben aber auch was Familie ausmacht, Freundschaft. Dieses Buch ist einfach gefüllt mit so viel Gefühl, das man es gar nicht aushalten kann und gerade das lässt einen aber das Buch auch nicht mehr weglegen. Es ist poetisch, es ist herzzereißend, es ist das Leben.
Man kann gar nicht nicht darüber nachdenken. Man muss sich selbst öffnen und die Geschichte nah an sich heranlassen. Ich weiß gar nicht wie oft ich gern durch die Seiten gegriffen hätte um Marin in den Arm zu nehmen.
Und das Ende war einfach perfekt. Es hat sich richtig angefühlt. Es war echt und nicht eine Sekunde habe ich mich in eine Geschichte versetzt gefühlt. Es war als wäre ich Marins beste Freundin und würde mit ihr diesen Weg gehen.
Mich hat lange kein Buch so tief berührt. Poetisch, stark und voller Hoffnung.