Rezension

Poetische Lebensgeschichte

Betrunkene Bäume - Ada Dorian

Betrunkene Bäume
von Ada Dorian

Ada Dorian erzählt die Geschichte vom über achtzigjährigen Erich, der so langsam nicht mehr alleine in seiner Wohnung zurecht kommt. Er ist einsam und trauert um die Liebe seines Lebens, die er als junger Forscher bei einer Expedition in Sibirien kennengelernt hatte. Doch damals lud er eine Schuld auf sich, die ihn bis heute daran hindert zurück in die Taiga zu gehen. Dann lernt er seine neue Nachbarin Katharina kennen. Sie ist von zuhause abgehauen, weil ihre Eltern sich getrennt haben und ihr Vater nun in Sibirien Pipelines baut. Durch diese Gemeinsamkeit finden die beiden zueinander und Katharina wird für Erich eine große Stütze. Beide fühlen sich entwurzelt, was den Bogen zum Titel des Buches schlägt. 

Zunächst fand ich die Geschichte von Erich nicht sonderlich interessant oder spannend. Er ist halt ein alter einsamer Mann. Doch dadurch, dass dann Katharina ins Spiel kam und er sich ihr öffnete, bekam man nach und nach einen Einblick in sein früheres Leben. Leider war da schon ein großer Teil des Buches gelesen. Erst im letzten Drittel des Buches hat mich das Buch begeistert, denn dann wurden die ganzen Hintergründe in Erichs Leben und seiner Familie erklärt. Die Autorin versteht es sehr gut, mit ihren sanften und poetischen Worten dem Leser eine wunderbare Lebensgeschichte näher zu bringen. Die Erklärung des Buchtitels und generell das Thema Bäume zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Ich bin froh, dass ich das Buch zu Ende gelesen habe und empfehle das Buch gerne weiter.