Rezension

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Polizistin ohne Vorwarnung

Tod am Aphroditefelsen - Yanis Kostas

Tod am Aphroditefelsen
von Yanis Kostas

Bewertet mit 5 Sternen

Sofia Perikles hat studiert und möchte nun ihren ruhigen Job im Innenministerium der Republik Zypern antreten. Leider kommt ihr die Wahl mit einem Regierungswechsel in die Quere. Und leider muss sie nun unter den Racheakten der Feinde ihres Vaters - dem Botschafter von Paris - leiden. Sie wird stattdessen in ein winziges abgelegenes Dorf namens Kato Koutrafas versetzt. Ausgerechnet als Dorfpolizistin. Damit hat sie nun wirklich nicht gerechnet. Und nun steht die etwas versnobte Dipomatentochter vor der Polizeistation: einem verrauchten Wohncontainer. Ein wahrer Albtraum. Sofia versucht sich alles leicht zu reden. Ihr Chef entpuppt sich als versoffener, kettenrauchender Typ, der nichts mit ihr zu tun haben will. Dieser Kostas wird aber auch wirklich sehr speziell dargestellt. Er ist Sofia nun wirklich keine Hilfe. Aber sie gibt nicht auf. Und so unsympatisch mir Sofia zu Beginn war, so schnell ändere ich im Laufe des Buches meine Meinung. Sie stellt sich nämlich als sympatische und sehr patente Frau raus. Und überhaupt ist jeder der wenigen Bewohner des Dorfes ein Unikum. Es gibt die verbitterte Witwe in tiefschwarz und zurückgezogen in ihrem Haus lebend. Aber als Gegenstück auch die "englische Lady". Eine ältere, aber sehr lebenslustige und unerschrockene Lady Gladstone. Dann natürlich die Zwillingsbrüder Christos und Adonis. Aber diese beiden sind sehr unterschiedlich wie Sofia feststellen muss. Und das sind nur einige Personen aus dem Ort. Aber auch die anderen Personen in dem Buch sind sehr gut dargestellt und alle möglichen Persönlichkeitsstrukturen sind abgebildet. Es macht Spaß, immer wieder die verschiedenen Charakteren kennenzulernen. Sofia jedenfalls wird hier sehr unerwartet in ihren ersten Fall verwickelt. Und im Laufe der Ermittlungen - die eigentlich ja von einem Team aus Limassol geleitet werden - entwickelt Sofia aber ungeahnte Talente. Es macht echt Freude ihr zu folgen. Ihre Schlußfolgerungen aus einem Bauchgefühl heraus und ihre spontanen Einfälle sind echt gut. Der Handlung des Krimis kann der Leser gut folgen und man kann das Buch schnell und flüssig lesen. Es gibt sehr amüsante Episoden, aber auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Es gibt immer wieder schöne Erlebnisse aus dem privaten Umfeld und auch ein Hauch von Romantik spielt mit. Die Darstellung der blinden Dame und ihrem Leben war z.B  auch wieder sehr gut dargestellt. Es ist eine freundliche und lockere Atmosphäre beim Lesen. Aber es gibt doch immer noch wieder unerwartete Wendungen in diesem Kriminalfall. Die Schönheit der Landschaft kommt auch nicht zu kurz und man fühlt die Sonne beim Lesen. Ich fand diesen Krimi sehr unterhaltsam und mit dem Wunsch nach weiteren Fällen von Sofia und ihrem Umfeld. Denn es hat Spaß gemacht und man möchte jetzt auch wissen, wie es mit Sofia, Kostas und dem ganzen Dorf weiter geht. Ich kann diese Buch nur empfehlen.