Rezension

Porno und so ,,,

Dark Room - Sophie Andresky

Dark Room
von Sophie Andresky

Bewertet mit 1.5 Sternen

Sophie Andresky kann schreiben. Ziemlich gut sogar. Allerdings mit dem Content als solches scheint sie es nicht unbedingt zu haben. In "Dark Room" geht es in der Hauptsache um die persönlichkeitsgestörte Fiona die über das Swinger-Netzwerk "Labyrinth" mitten in einen Thriller hinein gezogen wird und dann noch eine Snuff Clique, deren familiären Verbindungen schon nach einem Viertel des Buches ertappt ist, zur Strecke bringt. Ganz nebenher verliebt sie sich noch in den Security-Mann "Püppi". Alles frisch aus dem Lehrbuch "Basisbausteine für einen Thriller". Und zum herbeigesehnten Ende mutet das Schauspiel sogar noch ein wenig an "Kevin allein zuhaus" an. Alle Charaktere haben gemein, dass sie einer surrealen Dämlichkeit verfallen sind.

Die Charaktere bleiben blass und die Geschichte hat Lücken, widerspricht sich und ist mehr als nur gestellt. Man kommt sich ein wenig vor wie bei einem Porno, der versucht eine widersinnige Handlung zu vermitteln die eh keinen interessiert da es eigentlich nur ums "vögeln" geht. Ähnlich hält es Andresky die in eindeutiger Wortwahl sämtliche koitiven Details der "Darsteller" in epischer Breite ausführt. Zitat: "Püppi schluckte hart".

Aber, und das muss man Andresky wirklich zugute halten: sie versteht wenigstens ab und an das schreibende Handwerk im Gegensatz zu anderen Genre-AutorInnen wie zum Beispiel EL James (deren innere Göttin, sollte sie diese Zeilen lesen, bestimmt die Nase rümpft). 

1,5*