Positiv überrascht

Panic - Wer Angst hat, ist raus
von Lauren Oliver

Bewertet mit 4 Sternen

Panic ist ein Spiel, in welchem es darum geht, dass sich Jugendliche aus der Abschlussklasse ihren Ängsten stellen. Zu gewinnen gibt es einen großen Jackpot, von dem sich viele Teilnehmer ein besseres Leben erhoffen.
Heather möchte beispielsweise ihre alte Heimat verlassen, vor allem aber ihr Zuhause mit einer Alkoholikerin als Mutter. Dodge hingegen möchte Rache, da seine Schwester noch heute unter den Konsequenzen des gefährlichen Spiels leidet. Es gibt also die verschiedensten Motive, wodurch die Spieler nur noch so unberechenbarer erscheinen.

Ich hatte keine allzu hohen Erwartungen an dieses Buch, weil ich dachte, dass es sich ziemlich in die Länge ziehen würde. Dennoch war ich neugierig, weil ich über die Autorin schon so viel Positives gehört hatte und mir auch ihr Buch "Wenn du stirbst, zieht das ganze Leben an dir vorbei, sagen sie" von der Thematik sehr interessant fand. Dementsprechend war ich auf ihre Gedankengänge gespannt.

Mit den Figuren konnte ich mich nicht identifizieren, da sie auch nur oberflächlich dargestellt werden. Man bekommt beispielsweise von Heather aber einen viel besseren Eindruck als von anderen Figuren, da aus ihrer Sicht auch manche Kapitel handeln. Gerade diesen Perspektivwechsel fand ich immer wieder sehr gelungen, da er frischen Wind in die Geschichte brachte.
Dennoch blieb ich während des gesamten Buches eher stille Beobachterin und fühlte mich zu keiner Person hingezogen, was aber nicht bedeutet, dass ich nicht teils deren Motive nachvollziehen konnte.

Der Schreibstil ist wieder einmal grandios, da er mich von der ersten Minute fesseln konnte. Auf subtile Art und Weise gelingt es der Autorin, die Panik bei einem selbst zu schüren. Manche "Mutproben" sind nämlich schon beinahe das eigene Todesurteil für den Spieler. Immer wieder zitterte ich und war schon immer auf das Schlimmste vorbereitet, weshalb ich das Buch auch kaum aus der Hand legen konnte. Ich musste einfach wissen, wie es den Spielern ergeht. Aus psychologischer Sicht fand ich das Verhalten auch immer wieder sehr interessant, weil sich eben nicht alle gleich verhalten. Zudem entwickeln sich manche Personen auch enorm, was zunächst nicht so auffällt.

Auch die Hauptbotschaft, auf der das ganze Buch basiert, die aber erst auf der letzten Seite direkt angesprochen wird, finde ich sehr schön, wodurch das Buch für mich auch nochmal mehr an Tiefsinn gewann.
Insgesamt hat mich das Buch fasziniert, allerdings schwächelt für mich das Ende ein wenig, worauf ich hier aber nicht weiter eingehen möchte. Ansonsten konnte mich das Buch sehr überzeugen!