Rezension

Positive Denken als Hilfsmittel gegen Krebs

DULIDU - Geduldig habe ich den Krebs besiegt - Rosemarie Hofer

DULIDU - Geduldig habe ich den Krebs besiegt
von Rosemarie Hofer

Bewertet mit 2 Sternen

Denkanstöße, trotz Krankheit sein Leben positiv anzugehen und Ideen für alternative Heilansätze - leider zu knapp und oberflächlich

Cover und Gestaltung:
Das Coverbild hat mich sehr angesprochen, die Autorin lächelt entspannt in die Kamera und vermittelt Zuversicht. Es passt für mich gut für eine biographische Lektüre.
Das Buch ist ein Hardcover, allerdings in recht kleinem Format und nicht sehr dick. Es ähnelt sehr stark den kleinen Geschenkbüchern mit Mut machenden Sprüchen, die man gerne nebenbei mal ins Krankenhaus mitnimmt oder zum Geburtstag verschenkt.

Inhalt:
Frau Hofer ergeht es wie vielen anderen: Wie aus heiterem Himmel erhält sie die Diagnose Krebs. Erst mal ist sie geschockt, doch versucht sie, die Krankheit anzuerkennen und mit positivem Denken und Ansätzen zum ganzheitlichen Heilen ihr Leben zu gestalten. Schließlich, mit Geduld und Ausdauer, besiegt sie den Krebs.

Mein Eindruck:
Nach dem Bild und Beschreibung im Internet und einem Seitenumfang von etwa 150 Seiten hatte ich eine kleine Biographie erwartet. Doch als ich das Buch in der Hand hielt, war ich doch etwas enttäuscht, weil es vom Format so klein und dünn war. Als ich dann das Buch aufschlug und erst mal 6 verschiedene Vorworte lesen musste, bevor es eigentlich losging, steigerte sich dieses Gefühl. In den höchsten Tönen wurde dort der Inhalt gelobt, der doch vom Umfang her gar nicht mehr so groß war, wie angenommen. Als dann der Hauptteil kam, las ich diesen in etwa einer Stunde durch. Die Kapitel sind kurz und ihre Inhalte geben dabei knapp die Essenz ihres jeweiligen Lebensabschnitts wieder. Das gilt auch für die einzelnen Heilmethoden und Denkweisen, die Frau Hofer für sich entdeckt.
Ich selber habe Gott sei Dank (noch) keinen Krebs, hatte jedoch einen anderen schweren, gesundheitlichen Schicksalsschlag zu verkraften, aus dem ich gestärkt hervorgegangen bin. Dabei habe ich mich ähnlicher Methoden wie die Autorin bedient. Bei den meisten Dingen konnte ich zustimmen, weil sie bei mir ebenfalls gewirkt haben. Dazu gehören Dinge wie "aufräumen" im Freundeskreis, sich fernhalten von Menschen, die einen runter ziehen, immer versuchen, das Gute zu sehen, dankbar zu sein, gesündere Ernährung und alternative Heilmethoden, wie z. B. Musiktherapie, an sich heranlassen. Soweit so gut. Dieses Buch sollte auch eher das Positive als das Negative betonen, auch klar. Trotzdem kam mir die Schilderung ihrer Krankheitsgeschichte zu kurz weg, ihre Gefühle mit ihrer ganzen Bandbreite an Höhen und Tiefen kamen für mich nicht rüber. Auch die Beschreibung der alternativen Heilmethoden und Denkansätze war mir zu kurz, um etwas damit anfangen zu können, wenn man zuvor noch nie davon gehört hat. Ich hatte das Gefühl, die Geduld, mit der sie ihre Krankheit besiegt hat, hatte sie zum Schreiben dieses Buches leider nicht. Kaum war die Geschichte erzählt, kam auch schon ein Nachwort und ca. 10 Seiten Werbung für die Musik, die Frau Hofer inspiriert hat und dann war es vorbei.

Hinzu kommt, dass unterschwellig die Botschaft vermittelt wird, dass nur die Denkweise stimmen muss und dann wird alles gut:
„Nur der Mensch hat die Kraft, bewusst zu denken, zu planen und zu gestalten.Nur er kann sich selbst und damit sein Schicksal und seine Zukunft gezielt beeinflussen.“ Dass dies aber nur komplementär zur Schulmedizin zu sehen ist und auch kein Garant für die Heilung, wird am Ende kurz erwähnt. Diese Botschaft kommt mir insgesamt aber zu einseitig rüber.
Letztendlich eignet sich das Buch, wie ein Geschenkbüchlein eben, als kleines Mitbringsel, in dem einige positive Denkanstöße gegeben werden. Den Preis finde ich im Verhältnis zum mageren Inhalt deutlich zu hoch. Das Buch verspricht mehr als es halten kann - leider.

Fazit:
Denkanstöße, trotz Krankheit sein Leben positiv anzugehen und Ideen für alternative Heilansätze - leider zu knapp und oberflächlich