Rezension

Positive Überaschung und meine Neuentdeckung in diesem Genre

Das Lied vom Schwarzen Tod - Gerit Bertram

Das Lied vom Schwarzen Tod
von Gerit Bertram

Bewertet mit 4 Sternen

Dieses Buch musste wirklich sehr lange darauf warten, bis ich mich endlich dazu entschlossen habe, es zu Lesen. 
Im Nachhinein gestehe ich, dass ich bereue dies nicht schon viel früher getan zu haben. 
Gerit Bertram (es handelt sich hier um ein Duo, deswegen der Plural) schreiben sehr schön, fließend und lautmalerisch, dass ich regelmäßig geradezu im Nürnberg des Mittelalters versunken bin. 
Mit Anna und Sebastian ist es den Schriftstellern gelungen ein Geschwisterpaar zu erschaffe, wie es authentischer nicht hätte sein können. 
Die Suche der Beiden nach sich selbst und ihrem jeweiligen vermissten Geschwisterteil ist herzerwärmend und - obwohl gänzlich unblutig - sehr spannend erzählt und niedergeschrieben. 
Doch so fantastisch gelungen, wie ich die beiden Hauptpersonen in diesem Buch finde, so flach kamen leider die Nebenfiguren des Weges. 
Sowohl der Onkel der Beiden, als auch Korbinian - der ab dem zweiten Drittel des Buches einen wichtigen Part übernimmt - als auch der eigentliche Antagonist der Geschichte haben leider sehr  wenig Facetten zeigen dürfen, haben sich aber perfekt in das Geschehen eingegliedert und spannend gestaltet. 
Warum der Titel des Buches allerdings "Das Lied vom Schwarzen Tod" ist, konnte ich allerdings leider bis jetzt noch nicht nachvollziehen, da die Pest nach den ersten 40 Seiten gefühlt nicht einmal mehr erwähnt wird. 
Wer hier also eine "Pestgeschichte" erwartet, ist mit diesem Buch nicht gut beraten. 
 
Fazit:
Ein wirklich guter und unterhaltender historischer Roman, der Lust auf mehr aus der Feder von Gerit Bertram macht. 
 
Viel Spaß beim Lesen!
 
Bis bald!