Rezension

Potential nicht ausgeschöpft

The Second Princess. Vulkanherz -

The Second Princess. Vulkanherz
von Christina Hiemer

Bewertet mit 2.5 Sternen

"Manchmal verlieren wir uns in dem Hoffen, dass wir zu mehr bestimmt seien, als wir tatsächlich sind. Und manchmal tut es weh zu begreifen, dass wir daran rein gar nichts ändern können."

Saphina ist die jüngste und dritte Prinzessin von der Vulkaninsel St. Lucien. Saphinas Mutter regiert das Land mit eiserner Hand, immer darauf bedacht respektiert zu werden. Doch nach der bevorstehenden Heirat ihrer Schwester Livia, soll diese den Platz ihrer Mutter einnehmen und St. Lucien regieren. 

Saphina, das schwarze Schaf, oder auch der Wildfang der Familie ist eigentlich die dritte Prinzessin. Sie hat wie auch ihr verstorbener Vater ein gutmütiges Herz, eine engere Bindung zum Volk und sieht die Bediensteten eher als Familie. Im Gegensatz zu ihrer selbstgefälligen und arroganten ältesten Schwester Livia sollte sie aufgrund der Thronfolge aus dem Scheider sein. Doch nach einem unerwarteten Ereignis rückt sie in der Thronfolge auf. Saphina muss nun den Platz der zweiten Prinzessin einnehmen, und wird in die Geheimnisse eingeweiht, von denen sie bis dahin noch nie etwas gehört hat. Zur Seite steht ihr dabei Dante, ein undurchschaubarer Adelssohn. 

Das Cover war für mich sehr vielversprechend, ebenso wie die Leseprobe dazu. Der Schreibstil war auf jeden Fall locker und vor allem bildlich. Trotz einiger spannender Stellen, bleiben die Charaktere oberflächlich. Dante ist vor allem zu Beginn sehr launisch, auch wenn diese Launen in manchen Momenten verständlich sind, da Saphina des Öfteren ihre doch etwas kindische Seite zeigt. Dennoch ist er ein loyaler, netter Kerl. Saphina sollte eigentlich die starke unabhängige Prinzessin sein, doch besonders im späteren Verlauf der Geschichte handelt sie vor allem unüberlegt und egoistisch. Die Einsicht dieser unüberlegten Taten kommt dann etwas spät, und macht Saphina nicht wirklich sympathisch. Der sympathischste Charakter war tatsächlich der bösartige und doch gutherzige Nebencharakter Cael. Nach einem spannenden Auftakt ist die Luft raus, und erst in den letzten Kapiteln jagt ein Ereignis das andere. Auch die Emotionen der Protagonisten und das Karibikfeeling der Insel ist leider nicht wirklich rübergekommen. 

Alles in allem eine nette Lektüre, die mich, nach einem guten Start, nicht wirklich abholen konnte.