Rezension

Potenzial nicht ausgeschöpft

Mit Dir steht die Welt still - Emily Gillmor

Mit Dir steht die Welt still
von Emily Gillmor

Bewertet mit 1 Sternen

Meine Meinung
Die Geschichte beginnt gleich, ohne viel um den heißen Brei herum zu reden. Wir begleiten Matt auf seinem Weg. Er möchte das Jobangebot von Sam annehmen und Pferdepfleger werden. Zwar zum Unmut seiner Eltern, doch er setzt sich durch. Matt hegt die Hoffnung selbst ein erfolgreicher Springreiter zu werden und sieht Sams Angebot als Sprungbrett dafür.
Schon im nächsten Kapitel lernt der Leser die weibliche Hauptrolle kennen: Elizabeth. Es wird beschrieben, wie sie Edward kennen lernt und auch, wie sie zu ihrem neuen Pferd kommt.
Egal welchen Protagonisten wir begleiten: Sie erzählen uns ihre Sicht der Dinge und dabei bedienen sie sich der Ich-Form, was mir persönlich ziemlich gut gefallen hat.
Der Plot ist im Grunde genommen echt gut durchdacht. Ich habe mit Herzschmerz, einer Flut von Emotionen und auch ein bisschen Drama gerechnet, doch leider wurde ich total enttäuscht, was auch an dem, für mich, eher ungeeigneten Klappentext des Buches liegen könnte, denn von dem Eifersuchtsdrama, welches man von Seiten Edwards so erwartet, habe ich überhaupt nichts mitbekommen...

»Matthews Abneigung, Klatsch und Gerüchte zu verbreiten, ist erfrischend und in gewisser Hinsicht sogar verführerisch. Bei ihm könnte ich wahrscheinlich sein, wer immer ich sein will - eine Chance, die wohl nur wenige Menschen auf dieser Welt jemals bekommen.«
Zitat aus: "Mit Dir steht die Welt still"

Trotz meiner bevorzugten Erzählweise, konnte ich zu keiner Zeit mit den Protagonisten mitfühlen. Ich muss sagen, dass sie mir einfach zu blass gezeichnet waren und ich somit auch keinerlei Bezug zu ihnen aufnehmen konnte. Dass beide dasselbe Ziel verfolgen wird dem Leser zwar klar und verständlich rübergebracht, aber wie es in ihrem Inneren aussieht, ist meiner Meinung nach genau so ausbaufähig, wie die gesamte Geschichte an sich.
Zudem sind beide noch sehr jung, was man besonders beim weiblichen Part merkt. Sie war mir an einigen Stellen viel zu naiv und leider auch sehr egoistisch. Sie sagt etwas, was sie in Wirklichkeit gar nicht so meint, nur um selbst einen Vorteil zu haben. Ich muss leider sagen, dass ich das nicht besonders gut leiden konnte...
Schon gleich zu Beginn, als Elizabeth auf Edward trifft, ging mir alles viel zu schnell. Sie sehen sich gerade ein einziges Mal und schon beim nächsten Mal wird gesagt, wie sehr sie sich lieben. So schnell? Vielleicht bin ich da anders "gepolt", denn bei mir müssen Gefühle erst einmal wachsen, bevor ich auch nur auf die Idee komme, meinem "Auserwählten" die Liebe zu gestehen.
Dies war die erste Szene, die ich absolut nicht nachvollziehen konnte und es sollte leider nicht bei dieser einzigen bleiben.
Der Plot ist, wie schon gesagt, sehr gut und versprach wirklich viel, allerdings wurde er absolut nicht gut umgesetzt. Das Buch liest sich zäh, es passiert nichts, aber auch gar nichts. Das Ergebnis war, dass ich mich gelangweilt habe und irgendwann sogar darüber nachdachte, das Buch einfach abzubrechen. Von Spannung keinerlei Spur und auch von Emotionen, die gerade bei einem solchen Genre für mich das Wichtigste sind, war nichts zu spüren. Egal was passierte, es prallte alles an mir ab.
Während des Lesens hatte ich das Gefühl, mich überhaupt nicht fortzubewegen, da die Geschichte ebenfalls die gesamte Zeit über auf einer Stelle zu stehen schien. Erst zum Ende hin dachte ich mir, dass dieser Roman vielleicht doch noch mal die Kurve kriegen würde, da ich davon ausging, Edward würde völlig ausrasten, oder was auch immer. Doch auch hier geschah überhaupt nichts, was mich in irgendeiner Weise von diesem Roman überzeugen konnte.
Das Ende war, wie eigentlich alles an dieser Geschichte, sehr vorhersehbar und konnte mich genau so wenig überraschen oder gar überzeugen, wie die ganzen 400 Seiten, die ich zuvor gelesen hatte.

Fazit:
Trotz vielversprechender Kurzbeschreibung konnte mich Mit dir steht die Welt still zu keiner Zeit von sich überzeugen. Die Charaktere waren mir zu blass, von Emotionen keine Spur und ebenfalls von Spannung kann bei diesem Roman absolut keine Rede sein. Zudem liest es sich durch die fehlende Spannung sehr zäh, was mir wahrlich kein Vergnügen bereitet hat und fast dazu führte, dass ich das Buch abgebrochen hätte. Schade!
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