Rezension

Potenzial nicht ausgeschöpft

Emily Bones - Gesa Schwartz

Emily Bones
von Gesa Schwartz

Bewertet mit 3 Sternen

Durch das Cover bin ich erst auf das Buch aufmerksam geworden, es macht neugierig auf die Geschichte. Bis jetzt habe ich nichts von der Autorin gelesen und war deswegen sehr gespannt wie mir ihr Schreibstil gefallen wird. Und ehrlich gesagt bin ich hin und her gerissen bei diesem Buch. Der Schreibstil der Autorin ist sehr ausschweifend weswegen ich doch einige Probleme mit der Geschichte hatte. Es ist nicht so das es durchgängig so gewesen wäre, es gab auch Passagen die mir ganz gut gefallen haben. Besonders die etwas düstere, melancholische Atmosphäre auf dem Friedhof bringt die Autorin sehr gut rüber, schon ein wenig gruselig. Aber es passt jetzt perfekt in diese Jahreszeit wie ich finde.

Zur Geschichte, als Emily eines Nachts erwacht, ist sie zuerst ein wenig desorientiert und stellt schnell fest das sie sich in einem Grab befindet. Hat ihre beste Freundin ihr etwa einen gruseligen Streich gespielt? Weit gefehlt. Es ist nämlich ihr Grab aus dem sie hervor steigt. Sie ist gestorben kann sich aber nicht mehr dran erinnern wie, nur das sie auf dem Weg zu einer Halloween Party war. Nun scheint es das sie als Geist verdammt ist, auf ewig auf dem Friedhof Père Lachaise herumzuspuken. Doch Emily will sich damit nicht abfinden und erst recht nicht als sie erfährt das sie keines natürlichen Todes gestorben ist. Sie hat sich in den Kopf gesetzt ihren Mörder ausfindig zu machen und sich ihr Leben zurück zu holen. Leichter gesagt als getan, denn es stellt sich heraus das dies viel gefährlich ist als angenommen selbst für einen Geist.

Leider muss ich gestehen das ich mit der Protagonistin Emily so gar nicht warm wurde. Die Geschichte wird komplett aus ihrer Sicht erzählt und ich hatte stellenweise das Problem das ich mich gar nicht in sie hineinversetzen konnte. Das habe ich wirklich sehr sehr selten. Zwar kam sie mir sympatisch rüber aber irgendwie wirkte sie auf mich nicht wie eine 13-jährige. Ganz ehrlich welches junge Mädchen würde in so einer Situation  so gelassen und schlagfertig sein? Nicht mal ich würde das können. Dies wirkte so ziemlich unrealistisch auf mich, aber das kann ja wieder jeder anders sehen. Was ich aber gut fand das sie eine Kämpfernatur ist und es nicht so einfach hinnimmt wie es ist sondern alles versucht ihr Leben zurückzuholen.

Genau dieses Ziel vor Augen machte eigentlich ziemlich viel Spaß mitzuverfolgen. Doch auch hier hätte ich mir ein wenig mehr spannende Momente erhofft, gerade da sich es in der Mitte des Buches so etwas gezogen hatte. Aber keine Sorge es gibt auch die ein oder andere überraschende Wendung.

"Emily Bones: Die Stadt der Geister" ist ein schauriger und gruseliger Lesespaß. Leider konnte mich diese Geschichte nicht komplett überzeugen. Zum einen lag es an dem Schreibstil der mir zu ausschweifend und poetisch war. Zum anderen wurde ich mit der Protagonistin Emily nicht warm. Aber es gibt auch gute Sachen die mir gefielen, wie das Setting und die düstere Atmosphäre  die wunderbar rüber gebracht wurden. Lasst euch nicht von meiner Kritik abschrecken, auch wenn sie mir nicht ganz zu gesagt hat könnte die Geschichte ja was für euch sein, wer weiß. Ansonsten eine nette Geschichte für zwischendurch.