Rezension

Potenzial nicht ausgeschöpft

Mooncakes - Suzanne Walker

Mooncakes
von Suzanne Walker

Bewertet mit 2 Sternen

„Mooncakes“ war auch so ein Comic, der viel zu lange auf meiner Wunschliste verweilte. Jetzt habe ich ihn gelesen und muss leider sagen, dass er meiner Vorfreude nicht gerecht werden konnte. Hexen, Werwölfe, Dämonen und eine Liebesgeschichte klingen eigentlich nach einer Kombination, die mir zusagt. Handlung und Zeichenstil ließen bei mir jedoch Wünsche offen.

Die Geschichte beginnt mit Nova, die bei ihren Großmüttern lebt und in deren Buchladen aushilft. Außerdem ist sie eine junge Hexe und geht jeglichen übernatürlichen Hinweisen nach. Bei einer ihrer Nachforschungen im nahegelegenen Wald trifft sie auf Werwolf Tam – die beiden kennen sich aus Schulzeiten und haben sich nun schon Jahre nicht mehr gesehen. Doch ihr Wiedersehen ist alles andere als friedlich. Tam kämpft gegen einen bösen Dämon, der nur Anfang einer gefährlichen Verschwörung ist, gegen die sich Nova und Tam zur Wehr setzen müssen.

Was ziemlich spannend klingt, war für mich zu schwach ausgearbeitet. In die Handlung startet man recht abrupt, was nichts schlechtes heißen muss, doch dieses schnelle und abrupte Tempo bestand auch im weiteren Verlauf der Geschichte. Ich hätte es schön gefunden, hätten einzelne Szenen mehr Raum eingenommen – beispielsweise hinsichtlich den romantischen Gefühlen zwischen Nova und Tam oder auch bezüglich Novas Familiengeschichte. Da wurde teilweise nur an der Oberfläche gekratzt und man bekam auf manche Dinge gar keine Antworten (die nicht nur einfach schön gewesen wären, sondern auch den Charakteren sowie der Handlung mehr Tiefe verliehen hätten). Auch bei der Magie hätte ich mir ein bisschen mehr Ausarbeitung gewünscht. Als Leserin kam ich nicht so richtig dahinter, wie die Magie hier funktioniert und aufgebaut ist. Vieles, wie auch Novas und Tams Pläne, um das Unheil abzuwenden, wurde nur angedeutet oder grob besprochen.

Ich habe es geliebt, wie individuell und divers die Charaktere waren bzw. angedeutet wurden. Und ich erkenne das handlungsbezogene Potenzial, dass die Geschichte besitzt, nur wurde das aus meiner Sicht nicht ausgeschöpft. Der Zeichenstil war ganz süß, aber auch hier waren mir die Illustrationen teilweise zu starr und nicht so stimmig, da Proportionen oder Bewegungen ungewollt komisch wirkten. Insgesamt war es eine ganz nette Geschichte, doch ich finde, da wäre mehr drin gewesen.