Rezension

Potenzial nicht voll ausgenutzt

Repeat This Love - Kylie Scott

Repeat This Love
von Kylie Scott

Bewertet mit 3 Sternen

Seine Sicht der Dinge fehlt und das hat mich extrem gestört. Das Ende ist mir zu abrupt.

In dem Roman „Repeat This Love“ von Kylie Scott geht es um Clementine, die alle nur Clem nennen, und Ed.

Clem und Ed sind verrückt nacheinander und lieben sich sehr, trotzdem trennt sich Clem eines Tages von ihm. Ed verkraftet diese Trennung überhaupt nicht und ist vollkommen am Ende. Als er sich einigermaßen wieder gefangen hat, taucht Clem bei ihm auf. Sie wurde überfallen und hat seitdem ihr Gedächtnis verloren. Sie weiß gar nichts über ihr Leben vor dem Unfall und hat eine Menge Fragen. Gibt es eine neue Chance für die vergangene Liebe?

Meinung:

Ich habe mich sehr schwer mit der Bewertung getan. Auf der einen Seite hat dieser Roman wirklich tolle Spannungselemente, so dass ich immer wissen wollte wie es mit Clem weitergeht. Auch die Beziehung zwischen Clem und Ed hat mir gefallen. Man spürt die Anspannung zwischen den beiden, aber auch das immer noch etwas zwischen ihnen existiert. Das hat die Autorin toll einfangen. Ich habe das Buch an einem Nachmittag gelesen und das ist normalerweise ein sehr gutes Zeichen. Auch der Schreibstil hat mir sehr gefallen, er ist locker und flüssig und sehr angenehm zu lesen, man ist schnell in der Geschichte abgetaucht und die Seiten fliegen nur so dahin. Und jetzt kommen wir zu einem Punkt der mich extrem gestört hat: Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass auch mal aus Eds Sicht geschrieben wird. Aber das ist leider im ganzen Buch nicht ein einziges Mal der Fall.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Clem in der Ich-Perspektive erzählt. Dies gefällt mir immer besonders gut, da man so direkten Zugang zu den Gedanken und Gefühlen der Protagonisten erhält. Und das ist bei Clem auch wunderbar gelungen. Ich konnte ihr Verhalten gut nachvollziehen. Ich fand ihren sachlichen und kühlen Umgang mit dem Gedächtnisverlust sehr gelungen. Aber zu Ed bleibt man als Leser die ganze Zeit über auf Distanz. Es gab so viele Momente da habe ich seine Gedanken und Gefühle extrem vermisst. 

Wie ist es, wenn man jemanden sehr liebt und diese Person nicht mehr weiß wer du bist? Wie ist es für Ed seine große Liebe Clem wieder in seinem Leben zu haben, nachdem die sie ihn verlassen hat? Es gab zig solcher Momente und man erfährt einfach nichts von ihm. Das hat mich gerade zum Schluss extrem gestört. Da ist so viel Potential verloren gegangen und die Geschichte bleibt dadurch eindimensional.

Ein weiterer Punkt der mir leider nicht gefallen hat, war der Showdown. Der war in gefühlt fünfzehn Seiten „abgefrühstückt“. Dabei war die Idee super, aber total lieblos zu Ende gebracht. Da hätten es wirklich gut und gerne hundert Seiten mehr sein dürfen um einen tollen Schluss hinzubekommen, so war mir das zu oberflächlich. Den Epilog hätte es aus meiner Sicht auch nicht bedurft, das war mir persönlich zu heile Welt. 

Fazit: Die Idee mit dem Gedächtnisverlust fand ich super, auch die Thriller-Elemente haben mir sehr gefallen. Aber es gab ein paar Punkte die mich doch gestört haben, daher gibt es von mir leider nur 3 Sterne, dabei wäre Potenzial für „mehr“ gewesen.