Rezension

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Powwow

Dort dort - Tommy Orange

Dort dort
von Tommy Orange

Bewertet mit 4 Sternen

Eindrücklich beschreibt dieses Buch das Elend der American Natives auch noch Jahrhunderte nach der Kolonialisierung Amerikas. Orange verwendet dabei eine ganze Reihe verschiedener Erzählperspektiven, um die unterschiedlichsten Biografien und Probleme zu verdeutlichen – Internetsucht, Übergewicht, Drogenkarrieren, Selbstmorde, Identitätskonflikte. Zum Glück sind all diese Personen am Buchbeginn noch einmal verzeichnet und kurz erläutert; schon so fiel es mir gegen Ende schwer, den Überblick zu behalten. Hier wäre vielleicht eine Konzentration auf weniger Charaktere besser gewesen, auch wenn so geradezu ein Kaleidoskop der American Natives und ihres Leidens entsteht. In kurzen Abschnitten lernen wir immer mehr Personen kennen, vom Drogendealer bis zur drogenabhängigen Suchtberaterin zum jungen Filmemacher zur abergläubischen Postbotin. Sie alle treffen sich zu Ende des Buchs auf einem großen Powwow (einer Zusammenkunft von Natives mit Gesang, Tanz, Essen, Kunsthandwerk) – wo es zur Katastrophe kommt. Ein eindringliches, wichtiges, trauriges Buch.