Rezension

Prinzessin auf dem Papier - Klischeehaft und dumm!

Paper Princess - Erin Watt

Paper Princess
von Erin Watt

Bewertet mit 1 Sternen

Ella Harper ist 17 und schlägt sich seit dem Tod ihrer Mutter alleine durch. Nach der Schule hat sie verschiedene Jobs, u. a. strippt sie in einem Club. Als Callum Royal auftaucht und erklärt, er wäre ihr Vormund, ändert sich ihr Leben komplett. Er nimmt sie mit in sein Zuhause, wo sie seine fünf Söhne kennenlernt, die ihr vom ersten Tag an das Leben zur Hölle machen. Und auch in der Schule wird sie gemobbt, doch Ella gibt nicht auf.

Vorsicht Spoiler!

Ganz ehrlich, ich weiß gar nicht so recht, ob ich lachen oder weinen soll, nachdem ich das Buch beendet habe. Dieser Roman ist so überfüllt mit Klischees, dass ich auf fast jeder Seite verschämt weggucken wollte – aber wie bei einem Unfall, wo man eigentlich nicht hingucken will, einfach nicht weggucken konnte.

Es fängt schon mit der Stripperinnen-Karriere von Ella an, die sie schon seit ihrem 15. Lebensjahr betreibt. Sie ist minderjährig, hat aber einen falschen Ausweis, der sie als 34jährige kennzeichnet. Klar, geht durch (nicht). Dann kommt so ein reicher Typ an, entführt sie quasi in sein Zuhause, wo er mit seinen (natürlich super-prachtvollen) Söhnen lebt, die sich wie die Royals aufführen, die sie dem Namen nach ja auch sind. Da ist einer bescheuerter als der andere, aber weil sie so gut aussehen, macht das natürlich nichts. Ella verfällt dem Schlimmsten von ihnen so sehr, dass sie sich ständig wünscht, er würde sie endlich vernaschen, auch wenn er sich gerade noch wie der letzte Idiot aufgeführt hat. Macht ja nix, denn er ist ja so hübsch und männlich, dass man nur so dahinschmelzen muss. Ach ja, ich hab noch vergessen, dass ihr amtlich bestellter Vormund sie mit Geld dazu bringt, dass sie ihr vorheriges Leben vergisst. Für jeden Monat, den sie in seiner bescheuerten Familie aushält, bekommt sie 10.000 Dollar – und sogar noch mehr, wenn sie den Schulabschluss schafft. Wär ja gelacht! Da bleibt man natürlich gerne in der tollen Villa mit den Leuten, die einen wie einen Hund behandeln – egal, man wird fürstlich dafür entlohnt und vielleicht vernascht einen Mister Obercool ja doch noch – kann man ja nie wissen. Auch in der Schule behandeln sie alle wie das Letzte, denn natürlich wissen alle von ihrer Karriere als Stripperin und behandeln sie auch so, wobei natürlich niemand ihr zu nahe kommt, da die Royals sie quasi mit einem Bann belegt haben. Doch gemein sein darf man zu ihr, das ist sogar erwünscht von Mister Oberbruder persönlich.

Ich könnte ewig so weitermachen …
Eine Sache noch, die mir total gegen den Strich ging. Die Jungfrau in Nöten schmeißt sich dann natürlich an den zweiten Bruder ran, da ihr Auserwählter sie ja nicht erhören will. Also lässt sie sich von dem befummeln, der sie will, was natürlich dem Oberbruder auch wieder nicht gefällt. Dann erkennen die beiden aber natürlich, dass sie sich nur trösten würden, weshalb nichts weiter zwischen ihnen passiert. Ella kommt mit dem betrunkenen Ersatzbruder nach Hause, der in ihrem Bett einschläft. Sie überlegt dann kurz, sich ein anderes Bett zu suchen, denkt sich dann aber: Ach, jetzt auch schon egal … und legt sich nur im Höschen neben den besoffenen Bruder ins Bett. Denkt man sich doch nix bei, ist doch alles normal. NICHT!

Das Schlimmste: Ich konnte nicht aufhören zu lesen, weil ich bei jedem Umblättern auf den nächsten Akt gewartet habe. Und den Autorinnen fiel auch immer noch was ein, mit dem sie noch einen draufsetzen konnten. Das brachte mich zum Lachen, manchmal war ich aber auch kurz vor den Tränen, denn ich konnte es nicht fassen. Mein Fazit: Wenn dieses Buch ein Roman für Jugendliche ist, dann ist er keine gute Richtlinie. Es wird mit Klischees nur so um sich geworfen, alles wird mit Sex und Geld geregelt – es ist widerlich. Natürlich ist das nur der erste Teil einer Trilogie, aber ich habe nach diesem Teil genug von der Welt der Royals. Ich glaube, es ist das schlimmste Buch, das ich je gelesen habe – und das soll schon was heißen!