Rezension

Prinzessinnenhafte Dystopie

Selection - Kiera Cass

Selection
von Kiera Cass

Äußeres Erscheinungsbild:
Ich bin sehr froh, dass das Originalcover beibehalten worden ist. Ich finde es wundervoll mädchenhaft und das Kleid passt wirklich gut zu America, die im Buch auch ein blaues Kleid trägt, welches ich mir aber nicht ganz so wie auf dem Cover vorgestellt habe.
Der Titel wurde auch fast aus dem Original übernommen und da "Selection" ja Wahl/Auswahl bedeutet, passt das auch perfekt.

Eigene Meinung:
Kiera Cass schreibt wunderbar jugendlich und es lässt sich sehr einfach und leicht lesen. Sie benutzt kleine Details, die die Umwelt von America sehr bildlich machen, aber es sind nicht übermäßig viele, so dass es nicht überladen wirkt.

Die Handlung hat mir von Anfang an zugesagt. Ich mag es immer sehr, wenn viele verschiedene Menschen (besonders Mädchen) vorkommen, die ich mir selbst im Kopf vorstellen kann. Zudem bin ich ja auch total von Namen besessen.
Ich muss sagen, im Gegensatz zu vielen anderen hatte ich nicht "Der Bachelor" im Kopf, da mich das überhaupt nicht interessiert, aber den Vergleich kann ich dennoch nachvollziehen.
Die Storyline finde ich innovativ, auch wenn Cass mit dieser ,reicher-Junge-armes Mädchen Nummer, das Rad sicherlich nicht neu erfunden hat. Besonders schön an dieser Dystopie finde ich, dass nicht alles so schwarz und böse ist wie in anderen. Aufgrund dessen ist der Roman vielleicht nicht der spannendste, aber er ist unterhaltsam und einfach schön.
"Selection" ist auch nicht so besonders tiefgründig, aber er ist sehr kurzweilig und hat mich auf seine besonders herzliche Art gut unterhalten und für eine Weile in seinen Bann gezogen.

Die Personen wurden von Cass alle sehr liebevoll kreiiert.
American habe ich sofort ins Herz geschlossen. Sie ist ein echtes Sweetheart, die ihre Familie über alles liebt und eigentlich alles für sie tun würde. Sie hat aber dennoch ihre eigene Meinung und ich finde es gut, dass sie sich nicht so vom Königshof einlullen lässt und dem Prinzen direkt sagt, was sie denkt. Sie tritt ihm gegenüber und bleibt sie selbst und versucht den Prinzen nicht zu täuschen.
Americas Familie war mir auf Anhieb sympatisch. Ihre Eltern sind beide auf ihre Art sehr gute Eltern. Und die kleine Schwester ist ja so süß und knuffig. Sie ist total hyperaktiv und über die Wahl wahrscheinlich aufgeregter als America selbst. Sie ist neugierig uns so richtig Mädchen. Von Americas Schwester habe ich nicht genug gesehen, um sie richtig einschätzen zu können und auch ihr Bruder kam nicht so häufig vor, aber ich mochte ihn nicht so sehr. Das er seine Familie so im Stich ließ erscheint mir falsch.
Aspen mochte ich von Anfang an nicht. Er war mir unsympathisch und ich konnte ihn von Anfang an nicht einschätzen. Immer habe ich mich gefragt, ob er vielleicht ein falsches Spiel mit America spielt. Zudem erschien er mir manchmal herzslos und kalt ihr gegenüber.
In Maxon habe ich mich hingegen von Anfang ein bisschen verguckt. Er ist sehr nett und freundlich, beinahe schüchtern. Er behandelt alle Mädchen mit Respekt und ist höflich zu ihnen. Ich hoffe sehr, dass America zum Schluss mit ihm zusammen kommt.
Die anderen Mädchen waren entweder liebenswürdig oder sie waren es nicht. Von einigen erfährt man mehr. Diese sind gut ausgearbeitete Charaktere, wobei die eine oder andere doch etwas klischeehaft daherkommt und damit negativ vorbelastet ist.
Positiv erwähnen möchte ich unbedingt noch die drei Dienstmädchen von America, die ich goldig finde.

Das Buch an sich hat keine in sich geschlossene Handlung. Es scheint, dass das Buch einfach in der Mitte durchgeschnitte worden ist. Es gibt also ein offenes Ende, ohne extremen Cliffhanger.
Für mich hat es auch nicht wirklich einen absoluten Höhepunkt gezeigt, die Handlung bleibt beinahe dauerhaft auf einem guten Niveau. Wer es also nicht mag, dass es solange warten muss bis die Handlung fortgesetzt wird, sollte mit lesen warten bis mindestens Band 2 erschienen ist.

Fazit:
Ein sehr toller erster Band (besonders für Mädchen), der mit seinen beiden Hauptcharakteren und der süßen Prinzenstory begeistern kann. Etwas schade finde ich das "unfertige" Ende und den doch recht mageren "Höhepunkt".