Rezension

Protagonistenbrüderpaar mit Potential, Buch mit Schwächen

Bullenbrüder: Tote haben kalte Füße - Hans Rath, Edgar Rai

Bullenbrüder: Tote haben kalte Füße
von Hans Rath Edgar Rai

Bewertet mit 3 Sternen

Lustiger und spannender Berlin-Krimi, dem ein gründlicheres Lektorat gut getan hätte

Die beiden Brüder Holger und Charlie Brinks, ziemlich verschieden, aber doch ein tolles Team, ermitteln in Berlin. Holger, Familienvater und Polizist, dem beider durchgeknallte Mutter den Spitznamen "Puffelchen" angedeihen ließ, Charlie mit wechselnden Liebschaften ist Privatermittler. Besagte Mutter trägt viel zu oben erwähntem "lustig" bei, während ein im "Smoothie"-Geschäft erfolgreich tätiges Schwestern-Trio für "spannend" verantwortlich zeichnet. Insgesamt war der erste Teil des Buches fast ohne störende Fehler, wenn auch etliche Klischees bedient wurden. Ungefähr in der Buchmitte empfand ich dadurch und durch einige Längen sowie eine gewisse Vorhersehbarkeit, sowohl, was den privaten als auch den beruflichen Handlungsstrang angeht, etwas Langeweile und wäre mehrmals beinahe eingeschlafen, überlegte einen Abbruch. Dann nahm die Geschichte wieder Fahrt auf und belohnte das Durchhaltevermögen gut. Leider häuften sich dafür auf den letzten etwa 70 Seiten ärgerliche Fehler, die dann zu einem Stern-Abzug führten.

​Warum es "Bullenbrüder" heißt, obwohl nur einer von ihnen "Bulle" ist, erschloss sich mir nicht.

​Positiv hervorzuheben ist dafür, dass "Bullenbrüder - Tote haben kalte Füße" unabhängig vom zuvor bereits erschienenen  "Bullenbrüder - Tote haben keine Freunde" verständlich und in sich abgeschlossen ist.