Rezension

provokant und überdreht

Omama - Lisa Eckhart

Omama
von Lisa Eckhart

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die Kabarettistin Lisa Eckhart schreibt ihr Debütroman Omama auf ihre spezielle Art und Weise, nämlich provokant und überdreht, aber schon ziemlich durchkalkuliert.

 

Die Geschichte der Großmutter beginnt in einem Dorf in Österreich während des Krieges. Im Mittelpunkt die Schwestern Helga und Inge. Und die Russen kommen! Diese Passagen sind ziemlich überdreht.

Später wird es etwas ruhiger. Inge ist dann in Wien, schreibt der Familie aber so einige Briefe.

Die Autorin lässt sich einiges einfallen, auch Wortspiele.

Nicht selten geht sehr derb zu. Dazu passt dann der häufig eingesetzte Slang gut.

 

Die Dorfgemeinschaft kommt nicht so gut weg, wobei eine gewisse Sympathie für die Figuren die Autorin doch zu hegen pflegt.

Das Dorf als Mikrokosmos funktioniert jedenfalls gut.

 

Als kleine Schwäche habe ich es empfunden, dass die Autorin mehrfach die Handlung vernachlässigt um gewisse Themen fast wie Essays abzuhandeln, z.B. über die Funktion des Dorfdepps, den des Dorfschönlings, der Dorfmatraze, Schiffahrt und Weltenbummler etc. Das hält den Handlungsablauf etwas auf und man hat den Eindruck, es geht nicht voran. Bis es dann in Teil 3 den Sprung ins Jahr 1989 gibt und in eine Schiffsreise mündet.

 

Diese Art von Humor muss man natürlich mögen, um den Text genießen zu können. Manchmal ist es etwas zu viel des guten!