Rezension

Psychisches Verwirrspiel mit Startschwierigkeiten

Gone Girl - Das perfekte Opfer - Gillian Flynn

Gone Girl - Das perfekte Opfer
von Gillian Flynn

Bewertet mit 3.5 Sternen

Gone Girl beginnt mit einigen Startschwierigkeiten, gewinnt dann an grandioser Story- Schnelligkeit und schafft es zum Schluss leider mehr schlecht als recht ins Ziel

Inhalt:

"Was denkst du gerade, Amy? Das habe ich sie oft gefragt. Was denkst du? Wie geht es dir? Wer bist du? Wie gut kennt man eigentlich den Menschen, den man liebt?"

Genau das fragt sich Nick Dunne an diesem sonnigen Morgen seines fünften Hochtzeitstages. An diesem Morgen verschwindet seine Frau Amy spurlos. Die Polizeit verdächtigt sofort Nick. Amys Freunde berichten, dass sie Angst vor ihm hatte. In seinem Computer entdeckt die Polizeit merkwürdige Mails. Was geschah mit Nicks wunderbarer Frau Amy?

Meine Meinung:

Eigentlich wollte ich an diesem Tag ein ganz anderes Buch kaufen, doch Gone Girl stach mit seinen Neon- Buchstaben auf schwarzem Cover- Hintergrund neben den anderen Büchern nur so hervor und landete somit in meinen Besitz.

Gone Girl befasst sich mit Nick Dunne, wessen Frau an seinem fünften Hochtzeitstag spurlos verschwindet. Der allein gelassene Ehemann tappt vorerst im Dunkeln über das Geschehen, wird aber schnell selber zur Zielscheibe der Polizei. Die Geschichte ist in drei Teile unterteilt und die jeweiligen Titel eröffnen dem Leser jeweils den weiteren Verlauf der Handlung (teilweise wirklich überraschend- deshalb bloß nicht vorher schon drin herum blättern!).

Für mich begann das Buch jedoch leider etwas schleppend, obwohl es eigentlich so gute Kritiken bekommen hatte: "Scharf wie ein Eispickel... Ein spektakuläres Buch" - The New York Times. Um nur eine zu nennen. Anfangs war ich wirklich enttäuscht und war immer wieder kurz davor, dass Buch aus der Hand zu legen und mit etwas Neuem zu beginnen. Trotzdem wollte ich so schnell nicht aufgeben, weil die Kritiken ja doch irgendwie begründet sein mussten. Und so erklomm ich ab Seite 160 anscheinend den Gipfel. Denn von nun an gewann das Buch an Spannung und Fahrt, wie ich es zu vor gar nicht angenommen hatte. Das Verwirrspiel schien kein Ende zu nehmen. Ich ertappte mich immer wieder, dass die Nächte länger wurden, als sie eigentlich sollten. 

Gillian Flynn hatte es wirklich geschafft, mich mit in den Verlauf der Geschichte einzubinden. Und so kam es nicht selten vor, dass ich teils wütend auf einige Charaktere oder generelle Ungerechtigkeiten reagierte. Ich fieberte somit begeistert dem Ende entgegen und war überrascht, welche Wendung sich einfach nach diesen 160 Seiten ergeben hatte. War ich am Anfang zuerst enttäuscht, war ich nun vollends begeistert..

Meine Erwartungen waren für den Schluss wirklich hoch, denn Flynn hatte so etwas Wahnsinnges geschaffen. Waren sie nun zu hoch? Vielleicht. Denn leider konnte das Ende meinen Erwartungen nicht gerecht werden. Ich kann nicht genau sagen, ob es damit zusammen hängt, dass ich mir etwas komplett anderes vorgestellt hatte, oder ob das Ende dem Rest wirklich nicht ganz gerecht wurde. Trotzdem gab es für mich auf der letzten Seite einen kleinen Dämpfer. Somit kann ich, für eine ansonsten sehr gute Story, keine perfekte Bewertung abgeben.

Trotzdem denke ich, dass Leser mit einem guten Durchhaltevermögen sich ruhig an die Geschichte heran trauen sollten und nicht vorschnell das Buch zur Seite legen dürfen. Insgesamt ist Gone Girl nämlich schon wirklich sehr gut geschrieben :)

Kommentare

Karithana kommentierte am 28. November 2013 um 16:47

Das mit dem Ende ging mir auch so :-)

Bibliophilia kommentierte am 29. November 2013 um 13:06

Schön zu hören, dass ich damit nicht alleine bin :)

Elenas-ZeilenZauber kommentierte am 29. November 2013 um 13:46

Ja, das Ende war doof, aber auch irgendwie passend für das Buch und seine kaputten und a-sozialen Charaktere.