Rezension

Psycho-Thriller für Jugendängste

Death - Melvin Burgess

Death
von Melvin Burgess

Eine neue Droge aus Manchester. Erfunden, um todkranken Menschen noch eine Woche Leben zu geben. Aber dann kommt der Tod mit Sicherheit. Eine Woche Kraft gegen sein Leben. Doch eine Art Untergrund-Mafia "die Zeloten" bringt Jugendliche dazu eine Revolte zu beginnen. Ausgelöst durch den Selbstmord eines bekannten Rockstar-Tennie, gerät das ganze aus dem Ruder und die Massen übernehmen die Stadt - Plünderungen, Morde und übermenschlich starke Teenager auf 'Death' haben ihre Liste für die 'perfekte Woche' abzuarbeiten.
Mittendrin in diesem Chaos kämpfen Adam und Lizzie ums Überleben und für eine gemeinsame Zukunft. Ohne es zu wissen, stehen sie an einer wichtigen Weiche, wie die Vorkommnisse ausgehen werden. Wird die Politik gestürmt? Bricht die Wirtschaft zusammen? Wird es wieder Tage geben, an denen man nicht "mehr Stunden für weniger Geld arbeiten muss, dafür, dass die Reichen immer reicher werden"?
Ein dystopischer Roman, der nichts auslässt, vor nichts zurückschreckt und keinen Euphemismus vortäuscht. Nichts aufgeblähtes, sondern alles kommt hart auf hart. Sogar das siegreiche Ende hat einen herben Nachgeschmack, weil die Entwicklungen - sowohl die Beziehung der beiden Protagonisten, als auch die gesellschaftlichen Umschwünge - erst am Beginn stehen und Verwüstung und Scherben hinterlassen werden.
Jede Handlung, die unseren Alltag bestimmt, wird in diesem Buch in Frage gestellt oder aus einer Perspektive gezeigt, die alles andere als schön ist. Wie wir auf Umwägen den Handel unterstützen, gegen den wir als Wohlstandsgesellschaft vorgehen wollen - Mafia, Kartelle, Korruption... Eine erschreckende Vorstellung für mich, aber auch eine Ernüchterung, zu erkennen, wie Nahe uns ein Zusammenbruch, eine Revolution sein kann, ohne, dass wir es bemerken.
Melvin Brugess schafft es trotz seiner Direktheit nicht langweilig zu werden und seine Ironie wirkt nie überspitzt, aber punktgenau getroffen. Vielleicht hat er nicht den gehobensten Ausdruck, aber den braucht ein Werk wie diese ja nicht und er fördert die Vorstellungskraft und den Antrieb, sich durch diese grausame Welt hindurchzulesen...und daraus zu lernen.