Rezension

Puzzle aus mehreren Leichen

Ragdoll - Dein letzter Tag - Daniel Cole

Ragdoll - Dein letzter Tag
von Daniel Cole

Bewertet mit 5 Sternen

London gerät in Aufruhr als bekannt wird, dass  in einer Londoner Wohnung eine sogenannte Ragdoll mitten im Raum hängt. Die Detectives William Oliver Layton-Fawkes und Emily Baxter bei der Londoner Polizei werden mit dem Fall beauftragt. William Fawkes - auch Wolf genannt – ist in den Polizeikreisen bekannt für seine außergewöhnlichen Methoden der Polizeiarbeit. Doch der aktuelle Fall geht ihm schon sehr nahe. Vor allem hängt diese Ragdoll genau gegenüber seiner Wohnung. Als Baxter und Wolf die Ragdoll genauer betrachten, stellen sie fest, dass die Ragdoll aus unterschiedlichen Gliedmaßen besteht. Erst nach und nach stellen die beiden fest, dass die Gliedmaßen unterschiedlichen Personen zugeordnet werden. Nun muss das Puzzle aufgedröselt werden, welche Gliedmaße zu welcher Person passt. Und des Weiteren stellt sich die Frage, ob diese Personen noch leben. Auf jeden Fall steht fest, dass die Gliedmaßen von männlichen Personen stammen. Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht der unter dem Insider Namen „Feuerbestatter“ das Clanmitglied Naguib Khalid.  Bei der Aufklärung des Falles kommt die Ex-Frau von Wolf Andrea Hall in die Quere, weil sie exklusive von dem Fall berichten möchte. Als Wolf selbst in Visier des Mörders gerät, wir die Lage nicht nur für Wolf brenzlig.

Daniel Cole startet mit dem ersten Band seiner Thriller Reihe den Auftakt mit einem Londoner Ermittlerteam, bei dem William Oliver Layton-Fawkes und Emily Baxter im Mittelpunkt stehen. Von der ersten Seite an gelingt es Cole mit seinem Schreibstil die Leserschaft in seinen Bann zu ziehen, und dabei den roten Faden nicht aus den Augen zu lassen. Eine Ragdoll klingt anhand der Vorstellung schon brutal, wenn man weiß, dass diese Ragdoll einmal aus einzelnen Gliedmaßen von verschiedenen Personen bestand. An diese Gliedmaßen muss man erst einmal heran kommen, und diese dann im Nachhinein zusammensetzen. Hier stellt man fest, dass Cole eine unblutige Beschreibung gelingt, aber trotzdem eine imaginäre Brutalität erzeugt. In der Personenkomplexität versucht Cole ein Gleichgewicht der Geschlechter zu bilden, indem hier nicht nur typische männliche Detectives aufgestellt werden, sondern auch weibliche Figuren als Kollegin, als Chefin und Opfer. Jede Figur hat ihre Stärken, Schwächen und Makel. Leider bleiben auch bei diesem Thriller die  Privatprobleme und der Hang zu Alkohol bei einzelnen Figuren nicht aus.

Zunächst hatte ich den zweiten Band „Hangman – Das Spiel des Mörders“ begonnen zu lesen. Wobei ich dann feststellen musste, dass es Sinn machte, zunächst diesen ersten band zu lesen, weil die Ragdoll im zweiten Band eine Rolle am Rande spielt. Selten lese ich zwei Bände direkt hintereinander weg, aber hier war es ein spannendes Vergnügen, die Figuren in ihrer Entwicklung kennenzulernen. Der Schreibstil und die Handlungen haben mir gut gefallen. Manchmal liest sich zwischen den Zeilen ein unterschwelliger Humor, der hier gut hinein passt.