Rezension

Quatsch im positivsten Sinne

Der Sommer, in dem ich meine Oma zähmte -

Der Sommer, in dem ich meine Oma zähmte
von Emma Karinsdotter

Ein völlig verrücktes Kinderbuch über Oma Sambakönig, die im Stil einer Pippi Langstrumpf mit ihrer Enkelin Lisbet den letzten Sommer vor dem ersten Schultag auskostet. Dabei kommt sie auf die verrücktesten Ideen. Kein Wunder, Sambakönig war schließlich Geheimagentin und Weltmeisterin in nahezu allem. Immer mit von der Partie ist der Piratenkater Sixten. Auch ihre Ex-Freundinnen, die im Verlaufe der Geschichte zu Besuch kommen, stehen Sambakönig an Verrücktheiten in nichts nach. Enkelin Lisbet ist eigentlich die Normalste von allen, normal speziell, wie sie selbst sagt. Sie liebt ihre Oma über alles und verzeiht ihr jede Flunkerei. Als die Nachricht über den baldigen Schulanfang kommt, ist Lisbet sehr aufgeregt, Sambakönig hingegen traurig. In der Schule ist es vorbei mit verrückten Abenteuern und der Freiheit zu malen was man will, so denkt zumindest Sambakönig. Gemeinsam unternehmen Sambakönig und Lisbet nochmal alles was ihnen Spaß macht und gewöhnen sich so nach und nach an den Gedanken an Lisbets Schulzeit.

Ich fand das Buch rasant, witzig und kreativ. An einigen Stellen habe ich über die verrückten Ideen laut lachen müssen. Von dieser Seite ist die Geschichte wirklich sehr gelungen. Meine einzige Kritik ist, dass Sambakönig so gut wie nie aus ihrer Selbstbezogenheit herauskommt. Sie liebt Lisbet über alles, das ist spürbar, aber sie liebt es ebenso Recht zu haben und lügt immer wieder zu ihrem Vorteil. Gute Ideen von anderen verkauft sie ungeniert als ihre eigenen. Das ist an vielen Stellen komisch und nicht unsympathisch, aber manchmal hätte ich mir ein bisschen mehr Einsicht gewünscht. Ansonsten, wie gesagt, eine unglaublich witzige, ungewöhnliche Geschichte.