Rezension

Queen Victoria - Eine faszinierende Frau voller Gegensätze

Queen Victoria - Julia Baird

Queen Victoria
von Julia Baird

Worum geht´s? 

In ihrem Buch ‚Queen Victoria‘ beschreibt die Australierin Julia Baird ausführlich das Leben der Königin Victoria, die von 1819 bis 1901 lebte. Auf dem Cover ist das Porträt der jungen Victoria aus dem Jahr 1843 von dem deutschen Maler Franz Xaver Winterhalter zu sehen. Die Ururgroßmutter der heutigen Königin Elisabeth II. regierte England 63 Jahre lang und hat das Land so sehr geprägt, dass später ein ganzes Jahrhundert nach ihr benannt wurde. Das Viktorianische Zeitalter bescherte England wirtschaftlichen Wohlstand und viele technische Fortschritte, die das Leben auf der ganzen Welt veränderten. 

Der Inhalt des Buches folgt einer klaren Strukturierung, sodass man einen guten Überblick behält. Dies ist aus meiner Sicht ein wichtiger Aspekt, denn die knapp 600 Seiten können schon das eine oder andere Mal für Verwirrung sorgen. Auch wenn es unmöglich ist, jedes Detail aus Victorias Leben niederzuschreiben, gibt sich die Autorin große Mühe, die wichtigsten und ereignisreichsten Lebensabschnitte chronologisch so ausführlich es geht wiederzugeben. 

Bairds Erzählung beginnt logischerweise mit Victorias Geburt und ihrer Kindheit. Danach geht es um die Thronbesteigung und wie Victoria als junge Königin lernte, ihr Land zu regieren. Anschließend wird ihre Ehe mit Albert von Sachsen-Coburg und Gotha und ihr Dasein als Mutter beschrieben. Später geht es um Victorias Zeit als Witwe und darum, wie sehr Alberts Tod sie mitgenommen hat. Auch wenn diese Jahre die Königin sehr verändert haben und sie währenddessen sehr zurückgezogen lebte, gab sie nicht auf und kehrte schließlich nicht nur als Königin, sondern auch als Kaiserin von Indien in die Öffentlichkeit zurück. Das Buch endet mit dem Tod der Queen. 

Gefallen hat mir nicht nur der Schreibstil der Autorin, sondern auch die schwarz-weißen Illustrationen, die einen besseren Einblick in Victorias Leben gewähren. Darüber hinaus sorgt der Stammbaum für mehr Übersicht und war für mich sehr hilfreich, da Victorias Familie viele Angehörige hatte und immer noch hat. Bairds Buch weckte bei mir den Eindruck, dass Queen Victoria eine Frau voller Gegensätze war, was ich nicht negativ bewerte. Ich finde es faszinierend, dass die Königin nicht nur sowohl liebevoll als auch streng, sondern auch selbstbewusst, aber auch voller Zweifel war. Sie war nicht nur eine Frau, die ein Land regierte, sondern eine Frau, die sich nach Liebe und Zuneigung sehnte. 

Fazit

Als ein „Queen Victoria-Neuling“ fand ich das Buch von Julia Baird sehr interessant, weil ich mir einen Überblick über Victorias Leben verschaffen konnte. Ob diejenigen, die schon einiges über die Queen gelesen haben, etwas Neues in dem Buch entdecken werden, kann ich leider nicht sagen, da ich noch nichts über Victoria gelesen habe und mir daher Vergleichsmaterial fehlt. Das Buch kann ich aber ruhigen Gewissens nicht nur allen Fans des englischen Königshauses, sondern allen, die mehr über das viktorianische England erfahren wollen, empfehlen.