Rezension

Quendel

Quendel - Caroline Ronnefeldt

Quendel
von Caroline Ronnefeldt

Bewertet mit 3 Sternen

Eine scheinbar cosy Fantasy-Story, die immer gruseliger wird.

‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
Irgendwie erinnerten mich die Quendel schon im Klappentext an die Hobbits und während der Lektüre verfestigte sich diese Vermutung. Sie sind freundlich zueinander und bleiben lieber daheim, statt Abenteuer zu erleben.
Doch natürlich gibt es einen, den Abenteuer reizen und er gerät natürlich prompt in Schwierigkeiten. Und jetzt wird es magisch ... mystisch. Doch leider bleibt es dabei, denn die im Klappentext erwähnten „grausamen Kräfte“ kommen nur temporär zum Vorschein und, ich nehme es mal vorweg, werden nie geklärt. Da bleibt viel komplett ungelöst und ich hatte das Gefühl, dass Seiten im Buch fehlen. Stellt euch vor, ein Film bricht 30 Minuten vor Ende ab. So habe ich mich gefühlt.
Leider verliert sich die Autorin auch in epischen detailfreudigen Beschreibungen, was der Spannung abträglich ist. Hinzu kommen Dialoge, die das vorher erlebte, noch einmal durchkauen und das hatte für mich den schalen Beigeschmack der Seitenschinderei.
Der Schreibstil ist eloquent und dichterisch angehaucht. Das entführte mich in eine wundervolle Welt, die durch die ausführlichen Beschreibungen wie ein Bild vor meinem inneren Auge entstand. Leider lief kein Film, denn „Show don’t tell“ kam viel zu selten ins Spiel. Die Karte der Quendel-Gegend ist hübsch gezeichnet und ließ mich die Wege nachvollziehen, aber auch das rettete die Spannung nicht.
Ich habe häufig Seiten einfach geskimmt, weil es sich um die oben erwähnten Dialoge handelte und ich wissen wollte, wie es weitergeht, statt das Erlebte noch einmal zu lesen.
Mit viel Wohlwollen vergebe ich 3 Schattenbart-Sterne.

‘*‘ Klappentext ‘*‘
Die Quendel sind ein gutmütiges Volk, das sich abends am Kaminfeuer schauerliche Geschichten erzählt und für gewöhnlich nie etwas Ungeplantes tut. Doch als der selbst ernannte Kartograf Bullrich Schattenbart eines Nachts nicht nach Hause kommt, brechen seine besorgten Nachbarn auf, um ihn zu suchen – angetrieben von einem schrecklichen Verdacht: Kann es sein, dass sich der verwegene Eigenbrötler in die Nähe des Waldes Finster gewagt hat? Noch ahnt keiner, was diese Nacht so anders macht als alle anderen. Ein seltsam leuchtender Nebel öffnet die Grenzen zu einer fremden, bedrohlichen Welt. Wer die Zeichen zu lesen versteht, weiß, dass lang vergessene, uralte und grausame Kräfte zu neuem Leben erwachen …