Rezension

Raabenschwarz

Walter muss weg - Thomas Raab

Walter muss weg
von Thomas Raab

~~Hannelore Huber muss ihren Mann Walter beerdigen. Doch entgegen jeder Erwartung ist es für sie ein Freudentag, ist sie den ungeliebten Gatten nun endlich los! Doch dann kommt alles ganz anders: Der Sarg springt auf und darinnen liegt nicht ihr Walter! Nun möchte Hannelore aber doch herausfinden, was aus Walter geworden ist und muss sich, mangels fähiger Ermittler, selber auf die Suche begeben. Und nun zeigt sich, dass ihr beschauliches Glaubenthal wohl doch nicht das ehrbare Örtchen ist, als dass es die meisten Einwohner wohl bisher gesehen haben. Plötzlich streifen dunkle unheimliche Gestalten durch den Ort auf der Suche nach dem Bürgermeister? Oder nach Walter? Oder etwas ganz Anderem?
Der Roman „Walter muss weg“ aus der Feder des vielseitigen österreichischen Schriftstellers Thomas Raab ist eine rabenschwarze Geschichte über ein Dorf, das aus den Fugen gerät. Mit viel Humor geschrieben bringt uns der Autor seine besonderen Protagonisten nahe. Nicht alle sind Sympathieträger – wie im richtigen Leben eben. An die Namen musste ich mich erst gewöhnen, meinen Ohren (oder auch Augen) sind Begriffe wie „der Schusterbauer“ oder auch „die alte Huber“ nicht so geläufig. Der Schreibstil ist speziell, die Sätze manchmal unvollständig und etwas abgehackt. Anfangs fand ich das sehr lustig und passend zur Region, im Laufe der Geschichte fand ich es aber zunehmend anstrengend, so der Geschichte zu folgen. Trotzdem hat mir das Buch mit seinem bitterbösen Humor und den menschelnden Personen gut gefallen.
Das Cover ist toll, der große Sarg weist auf ein wichtiges Requisit in diesem Buch hin. Der Titel „Walter muss weg“ trägt irgendwie schon ein Augenzwinkern in sich, passt also auch bestens.