Rache ist süß
Bewertet mit 5 Sternen
Schon von Anfang an war ich mittendrin in der Geschichte. Lehane versteht es wunderbar, das Setting und die Physiognomie der Figuren sehr plastisch zu beschreiben. Immer mal wieder dachte ich beim Lesen: Das ließe sich sicherlich auch wunderbar verfilmen.
Zur Story selbst: Ich mag es, wenn Romane / Geschichten an eine reale Begebenheit, ein historisches Ereignis geknüpft sind. In diesem Roman ist der kommende Bustransfer zur "Rassendurchmischung" an den Schulen 1974 in Boston immer präsent, schwebt wie ein Damoklesschwert über den Protagonisten. Aber man merkt mehr und mehr, dies ist nur ein kleiner Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringen könnte. Der Hass aufeinander schwelt schon sehr viel länger in beiden Milieus.
Nach dem tragischen und brutalen Tod eines schwarzen Jungen in der U-Bahn-Station im weißen-Viertel erkaliert es schließlich, jedoch nicht so, wie vielleicht angenommen. Denn der ein oder andere muss einsehen, dass Bösheit und Skrupellosigkeit auch im eigenen Umfeld sehr viel präsenter ist, als angenommen. Ein Rachefeldzug beginnt.