Rezension

Rache ist tödlich

Im Angesicht des Zorns -

Im Angesicht des Zorns
von Saunter Mick

Bewertet mit 5 Sternen

Eine grauenhafte Mordserie beschäftigt das Bonner LKA und seine Kommissare Bartolomé und seinen neuen Kollegen Glauber. Die Opfer sind grauenvoll ermordet worden, mit sehr kreativen Methoden und außergewöhnlichen Werkzeugen. Jeden Montag werden neue Opfer gefunden und die Polizei rätselt, was sie alles gemeinsam haben. Die Polizei ermittelt intensiv, doch sie finden keinen Zugang, bis sich eine Professorin für Kirchenrecht, Helen Wilhelmi, bei ihnen meldet und eine Verbindung zu Dante Alighieris Versen aus dem Inferno herstellt. Sie hat es an den Buchstaben erkannt, die der Mörder bei den Leichen hinterlassen hat. Auch ist nach einem Anruf des Täters bald klar, dass der Pharmakonzern Decker und ein von ihm vertriebenes Medikament, die Verbindung zwischen den Opfern darstellt. Doch bis zur Aufklärung der Morde werden die Polizisten noch sehr nah an ihre Grenzen geführt werden.

„Im Angesicht des Zorns“ von Mick Saunter ist ein sehr spannender Thriller. Das Cover ist sehr gelungen und weist schon mal den Weg, das Jahr 1958 und eine ausgeschüttete Dose mit Medikamenten. Das ist scheinbar das Thema, doch es dauert bis klar wird, wie das alles zusammenhängt. Erstmal war ich schockiert von den brutalen Tötungsmethoden, die hier angewendet wurden und ich dachte na wenn das so weitergeht. Aber nach und nach stellte sich für mich nachvollziehbar heraus, was für ein Zusammenhang hier hergestellt wurde. Auch der Hauptcharakter auf der Bösen Seite, war schnell klar und auch das Motiv tauchte aus dem Nebel auf. Die Methoden, die hier angewendet wurden, hatten historische Vorgänger. Ach ja, die Kommissare. Ein sehr interessantes Paar wurde hier zusammengestellt. Der Belgier Lucien Bartolomé und sein Kollege Simon Glauber, die sich abwechselnd Bof und Wagges nennen. Ein Verhältnis das im Laufe des Buches deutlich positiver wird. Die Beiden und auch der Rest der Polizei laufen den Morde des Professor Fen hinterher, da sie auch überhaupt keine Ahnung, warum die Personen ermordet wurden. Licht ins Dunkel bringt die Professorin Helene Wilhelmi, eine sehr interessante Figur, die die Morde mit den Versen aus Dante Alighieris Buch Inferno in Verbindung bringt. Das hilft noch nicht viel, ist aber ein sehr interessanter Schachzug des Autors. Auch die einzelnen Kapitel mit Oberthemen aus dem Buch in Verbindung zu bringen ist ein interessanter Zug. Der Prolog stand für mich zu Beginn ein wenig verloren da, aber natürlich wurde die Bedeutung schnell klar. Lobbyisten, die ihre Arbeit zum Wohle hier der Firma Decker, Pharmaindustrie, ausgeübt hatten und eine Bestrafung erhielten. Die Sprache, die Mick Saunter in diesem Roman benutzt ist sehr kräftig und bildhaft, so dass man, ob man will oder nicht, tief in das Geschehen hineingezogen wird. Die Spannung, die durch die Aufteilung des Buches in einzelne Kapitel sehr gut aufgebaut wird, endet auch in einem adäquaten Finale, das sogar eine kleine Verlängerung erfährt.

Also mit hat dieses Buch von Mick Saunter ausgezeichnet gefallen, da er mich mit dem Thema und seiner Sprache sehr gut abholt. Auch mich erinnert das Thema an einen Skandal dessen Auswirkungen immer noch präsent sind und das Thema Skandale in der Pharmaindustrie, ja immer wieder gerne aufgegriffen wird. Trotzdem kann ich dieses Buch sehr gerne empfehlen und es ist es wert gelesen zu werden.