Rezension

Rachegelüste einer gedemütigten Frau

Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem. - Camilla Läckberg

Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem.
von Camilla Läckberg

Bewertet mit 3 Sternen

Faye sitzt in einem goldenen Käfig. Als ihr Mulitmillionär sie auf unschöne Weise für eine andere Frau abserviert, bekommt sie aufgrund eines Ehevertrages nichts. Faye hat zum Glück eine gute Freundin, die sie auffängt und bei der sie ihre Wunden lecken kann, bevor sie aufsteht um Rache zu nehmen. Faye hat für ihren Mann Jack einst ihr Studium abgebrochen und seine Firma entscheidend mit aufgebaut. Die Lorbeeren kassierte er allein, obwohl die Ideen und Finanzen eigentlich zunächst von ihr kamen. Schon zu dem Zeitpunkt lies sie sich von ihm manipulieren, hörte nicht auf die Warnungen ihrer Freundin. Mit seinem Aufstieg verwandelte sie sich ganz nach seiner Maßgabe in ein Vorzeigefrauchen: schön, repräsentativ, verfügbar und hörig. Faye hat sich von ihm in den goldenen Käfig einsperren lassen. Keine Demütigung, die sie nicht bereitwillig für ihn entschuldigte. Tragisch, wenn man so nach der Liebe einer Person lechzt, dass man alles hinnimmt. Lange wird beschrieben, wie Faye versucht schöner und dünner zu werden, damit sie in seiner Gunst steigt und ihm das Kind vom Hals hält, damit er seine Ruhe hat. Die Lobhuldeleien auf ihren Mann waren dabei kaum auszuhalten, sah man als Leser doch deutlich worauf das hinausläuft. Faye braucht lange bis sie die Situation durchschaut, dann jedoch will sie Rache. Ab da geht es schnell mit ihr aufwärts, sie findet eine neue gute Freundin und baut in kurzer Zeit ein Imperium auf, das es ihr ermöglicht Jacks Firma zu zerstören. Schließlich findet sie noch etwas über Jack heraus und ihre Rachlust kennt nun keine Grenzen mehr. Das dargestellte Männer-/ Frauenbild fand ich einseitig und klischeehaft. Das Faye nach Jahren der Unterdrückung so selbstbewusst wieder aufsteht und ein Imperium aufbaut war unrealistisch, erst verrückt vor Liebe, dann verrückt nach Rache. Das sich das Buch dennoch unterhaltsam liest zeugt vom Handwerk der Autorin: die Unterteilung in drei Teile, die gelegentlichen Rückblenden in Fayes Kindheit, die Andeutungen auf ihre Dunkelheit waren gut gemacht.