Rezension

Rachel im Glück?

Die Achse meiner Welt - Dani Atkins

Die Achse meiner Welt
von Dani Atkins

"Mein erstes Leben endete an einem eisigen Dezemberabend um 22:37 Uhr auf einer einsamen Straße neben der alten Kirche. Mein zweites Leben begann etwa zehn Stunden später, als ich im grellen Licht des Krankenzimmers erwachte - mit einer großen Kopfwunde und einer Vergangenheit, an die ich keinerlei Erinnerung besaß." (S. 7) Mit dieser Einleitung beginnt der Debütroman von Dani Atkins "Die Achse meiner Welt". Rachel Wiltshire, die als Ich-Erzählerin auftritt, beginnt mit ihrer Erzählung im Jahr 2008. Ende des Monats September wird sie ihr Traumstudium beginnen. Vorher gibt es noch ein Abschiedsessen mit ihren Freunden Matt, Jimmy, Trevor, Phil, ihrer besten Freundin Sarah und Cathy . Als ein junger Mann die Kontrolle über ein gestohlenes Fahrzeug verliert und ungebremst in das Lokal fährt, stirbt Jimmy, Rachels Jugendfreund aus Kindertagen, der sich für sie geopfert hat. Von diesem Tag an ist nichts mehr so, wie es früher war. Rachel leidet sehr unter den Folgen dieses schlimmen Unfalles. Fünf Jahre später, im Jahr 2013, folgt sie einer Hochzeitseinladung ihrer besten Freundin Sarah und kehrt nach Great Bishopsford zurück. Sie trifft ihre alten Freunde wieder, zu denen sie den Kontakt abgebrochen hatte und stellt fest, dass das Band, das sie einmal so fest zusammengehalten hat, zerstört ist. Abends geht sie noch auf den Friedhof an Jimmys Grab, das sie das erste Mal besucht und sinkt ohnmächtig zu Boden. In einer anderen Version ihres Lebens wird sie von einem Unbekannten überfallen und ausgeraubt. Als sie im Krankenhaus aufwacht, fehlen ihr die restlichen Erinnerungen an den Abend, und mit einem Mal ist das Leben so, wie sie es sich immer erträumt hat. Sie arbeitet als Journalistin, ihrem Vater geht es gesundheitlich gut, sie und Matt sind verlobt, und Jimmy lebt. Mit seiner Hilfe versucht sie, ihre Vergangenheit aufzuarbeiten.
"Die Achse meiner Welt" ist ungewöhnlich konstruiert und entführt den Leser in zwei verschiedene Welten. Man fragt sich bis zum Schluss, was im Rahmen der Romanhandlung wirklich passiert und was nur vorgestellt ist. Wie realistisch ist die Idee der zweiten Chance wirklich? Hat Rachel die Möglichkeit, alles anders und besser zu machen? Mich lässt der Roman etwas verwirrt und mit zwiespältigen Gefühlen zurück. Deshalb kann ich ihn auch nur mit Einschränkung empfehlen.