Rezension

Raffiniert aufgebauter Krimi

Bösland - Bernhard Aichner

Bösland
von Bernhard Aichner

Bewertet mit 4 Sternen

Ein dreizehnjähriger Junge namens Ben wandert für Jahre in die Psychiatrie, weil er angeblich ein junges Mädchen auf dem Dachboden seines Elternhauses mit einem Golfschläger erschlagen hat. Dort ist das "Bösland", der Ort, an dem der Junge von seinem Vater ständig verprügelt wurde und an dem sich der Vater schließlich das Leben nahm. Bens bester Freund Kux hilft ihm über den Schock hinweg und dann trennen sich ihre Wege. Nach vielen Jahren, in denen Ben ein ziemlich normales, aber einsames Leben geführt hat, treffen sich die beiden Männer wieder. Doch dann beginnt ein ganz raffiniertes Psychospiel, das Ben fast umbringt. Ist Kux wirklich ein eiskalter Killer?
Das Buch ist in vielen kurzen Kapiteln geschrieben, dazwischen immer eine Kapitelüberschrift. Das macht das Buch dicker, als es eigentlich ist und ist etwas ärgerlich. Die Kapitel bestehen einmal aus normalem Text, dann wieder aus Gesprächen, die Ben mit wechselnden Personen führt. Diese Form macht das Buch lebendig und ist sehr gut zu lesen.
Das Buch ist sehr spannend, denn man glaubt zwar zu wissen, was als Nächstes geschieht, wird aber immer wieder von neuen Wendungen  überrascht. 
Die Personen sind vielschichtig, es gibt kein einfaches Schwarz-Weiß-Schema, und glaubwürdig. Man kann sich leicht mit Ben identifizieren und seine schlimme Geschichte gut nachvollziehen.
Leider finde ich den Schluss etwas banal.
Aber insgesamt ein wirklich lesenswertes Buch!