Rezension

Raffiniert komponierter Krimi

Das neunte Gemälde -

Das neunte Gemälde
von Andreas Storm

Bewertet mit 5 Sternen

Der Autor erzählt  eine vielschichtige Geschichte rund um ein Gemälde, das möglicherweise von Picasso 1914 gemalt wurde.

Die Handlung beginnt mit einem Anruf beim Kunstexperten Lomberg. Der Anrufer ist kurz darauf tot und Lomberg gerät unter Verdacht. Aufgrund der bruchstückhaften Informationen vermutet Lomberg einen Zusammenhang mit nationalsozialistischer Beutekunst und seinem verstorbenen Vater. 

Von da an nimmt mich der Autor mit auf eine fesselnde und mit Überraschungen versehene Zeitreise, die der Spur des Gemäldes folgt.

1943 planen die Nazis in Paris die Verbrennung von entarteter Kunst. In diesem Zusammenhang soll das fragliche Bild verschwunden sein und bildet nun den Ausgangspunkt für eine Geschichte von Verrat, Gier, Rache und Mord. Hauptakteure sind darin Lombergs Vater, ein hoher SS-Offizier und die Familie eines der damaligen Wachsoldaten. 

1966 kommt es erneut zu einem eher zufälligen Zusammentreffen der Beteiligten, das tödlich endet. Das Verbrecher von damals scheint eine gerechte Sühne zu erfahren und alles ist gut.

Bis zu dem Anruf bei Lomberg- denn noch sind nicht alle Schulden beglichen.

Ich bin von dem Krimi absolut begeistert, obwohl ich mich mit den ersten Kapiteln etwas schwer getan habe. Es waren sehr viele Informationen und Namen und ich konnte den roten Faden noch nicht fassen. Das ändert sich rasch, als der Autor die Geschehnisse von 1943 aufgreift. Trotz vieler Orts- und Zeitwechsel habe ich nie die Orientierung verloren, da die Kapitelüberschriften klar darlegen, wo und wann man sich befindet. Dennoch sollte man sich für den Krimi Zeit nehmen. Die Handlung ist komplex und durch die Anzahl der Beteiligten verliert man sonst den Überblick. Am Ende werden für mich  alle Fragen zufriedenstellend beantwortet und der Autor schließt die Geschichte mit einem Augenzwinkern.

Weiterhin konnte mich der Autor mit dem eleganten Sprachstil und gelegentlicher Ironie überzeugen. Die Handlung bietet neben einem packenden Krimi auch Einblicke in den internationalen Kunstbetrieb und eine Reise durch die neuere Geschichte der Bundesrepublik.