Rezension

Raffinierter Thriller

Schwestern im Tod - Bernard Minier

Schwestern im Tod
von Bernard Minier

Als der Commandant Martin Servaz den Tatort seines neuen Falls betritt, ahnt er noch nicht, welchen nachhaltigen Eindruck das Opfer bei ihm hinterlassen wird. Es handelt sich um die Frau des bekannten und erfolgreichen Autors Erik Lang, welcher in seinem ersten Fall vor 25 Jahren bereits eine entscheidende Rolle spielte. Zwei junge Frauen, die sich damals als ergebene Fans des Autors rausstellten, wurden brutal erschlagen und in einem Kommunionskleid an einen Baum drapiert. Erik Langs Frau trägt auch ein solches Kleid und wurde Opfer seiner Giftschlangen. Bei seinen Ermittlungen wird Servaz schnell klar, dass auch der Fall aus seiner Vergangenheit noch lange nicht abgeschlossen ist...

Der erfolgreiche französische Thriller Autor Bernard Minier hat mit "Schwestern im Tod" bereits den fünften Band seiner Reihe um Kommissar Martin Servaz geschrieben. Ich bin als Quereinsteiger mit diesem Teil in die Serie eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Er erzählt die Geschichte in einem flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die Handlung zog und eine zu Story passend düstere Atmosphäre geschaffen hat. Der komplexe Fall zieht sich über zwei Zeitebenen und dem Autor gelingt es aus meiner Sicht sehr gut diese miteinander zu verbinden. Der Spannungsbogen wird mit dem dramatischen Fall der Vergangenheit gut aufgebaut und über die Ermittlungen der aktuellen Zeit mit dem rätselhaften und mysteriösen Hintergrund der Taten auf einem hohen Niveau gehalten. Der Leser bekommt immer wieder die Gelegenheit, eigene Überlegungen bezüglich Täterschaft und Tathintergründe anzustellen, wird dann aber wahrscheinlich doch im Finale von der durchdachten Auflösung überrascht.

Insgesamt ist "Schwestern im Tod" aus meiner Sicht ein gelungener Thriller in einer etwas mystischen und düsteren Atmosphäre, der Lust auf mehr aus der Reihe gemacht hat. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.