Rezension

Raffiniertes und aktuelles Buch

Das Gottesspiel - Danny Tobey

Das Gottesspiel
von Danny Tobey

Bewertet mit 4 Sternen

Charlie und seiner Freunde aus dem Computerclub entdecken ein virtuelles Spiel, welches ihnen verspricht alle Wünsche zu erfüllen. Zunächst bringt es viel Spaß und Abenteuer, doch schon bald stellen sie fest, dass es um Leben und Tod geht - und nicht nur um ihr eigenes!

Das Gottesspiel findet sich schwer zugänglich im Internet. Die Jugendlichen haben alle ein starkes Interesse an der Arbeit am PC und den Möglichkeiten die ihnen durch Programmierung offen stehen. Dieses Spiel reizt sie daher sehr, da es virtuelles und reales Leben verknüpft. Schon schnell erkennen sie, dass Handlungen im wahren Leben notwendig sind, um im Spiel Belohnungen zu bekommen. Dieses Belohnungen, aber auch Handlungen, betreffen dabei auch immer wieder andere Personen.

Das Spiel nimmt schnell Fahrt auf und so passieren immer dramatischer Dinge.

Und genau diese Verknüpfungen machen sowohl das Spiel, als auch das Buch so spannend. Ständig neue Aufgaben, Handlungen und alle sind irgendwie miteinander vernetzt. Teilweise entstehen Zusammenhänge oder werden erst später aufgedeckt, welche das ganze Spiel so faszinierend machen. Durch die heutige Technik bleibt dem Spiel und den Spielern nichts verborgen.

Die Technik in unserer aller Welt ermöglicht es dem Spiel tiefe Einblicke in unser aller Leben zu bekommen. Handys, PC Kameras, Lautsprecher, sämtliche Technik im Straßenverkehr... Alles kann überwacht und gesteuert werden.

Und so sind die Spieler nirgendwo sicher vor dem Spiel und dem Leser wird aufgezeigt, wie weitreichend unsere digitale Welt sein kann!

Die Beschreibungen und der Schreibstil sind sehr flüssig und obwohl das Buch mit ca. 550 Seiten schonen dicker ist, liest es sich sehr gut. Die Charaktere sind gut gezeichnet, alle etwas abseits des 0815-Typen, aber nicht zu ausgefallen. Trotz geringer technischer Kenntnisse konnte auch ich mich im Thema zurecht finden. Einzig am Ende überschlug sich das Spiel in seinem Raffinessen.

Jeder der Erebos und/oder Layers gelesen hat, wird das Gottesspiel lieben. Hier wird Technik noch heftiger eingesetzt und mit der menschlichen Moral verknüpft.

Die große Frage ist doch: Wie weit würdest du gehen? Wer entscheidet über Gut und Böse? Wiegen sich gute und schlechte Taten gegeneinander auf? Inwieweit kann ich das Leben Anderer beeinflussen, um mir Vorteile zu verschaffen?

Mich hat Das Gottesspiel komplett überzeugt. Es war spannend, faszinierend und trotz einiger technischen Details sehr gut leserbar.