Rezension

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Die Luna-Chroniken, Band 3: Wie Sterne so golden - Marissa Meyer

Die Luna-Chroniken, Band 3: Wie Sterne so golden
von Marissa Meyer

Inhalt:
Cress lebt seit sieben Jahren in einem Satelliten im Weltall. Die Thaumaturgin Sybill spannt sie für ihre Zwecke ein, dennoch hat Cress heimlich zu Cinder Kontakt aufgenommen. Nun wartet sie sehnsüchtig auf eine Antwort von ihr, damit Cinder Cress aus dem Satellit befreien kann. Und nicht nur auf Cinder wartet Cress gespannt, vor allem Cinders Begleiter Carswell Thorne hat es Cress angetan. Dabei kennt sie ihn nur von Videoaufzeichnungen und ihren eigenen Nachforschungen. Dennoch ist sie felsenfest davon überzeugt, dass er ihr Traumprinz auf dem weißen Pferd ist. Und plötzlich melden sich Cinder und Thorne tatsächlich bei ihr. Cress Rettung scheint nah zu sein...

Meine Meinung:
Im dritten Teil der Luna-Chroniken stößt Cress zu der Gruppe rund um Cinder dazu und bringt nicht nur ordentlich Schwung in die Geschichte sondern schafft es auch Thornes Herz zu erobern.
Bereits nach den ersten Seiten mochte ich Cress ungemein gern. Durch ihre isolierte Lebensweise hat sie von manchen Dingen nicht wirklich viel Ahnung und ihre naive Art sorgte bei mir für ordentlich Lachmuskel-Alarm. Auf der anderen Seite überzeugt Cress durch ihr resolutes und wohlbedachtes Vorgehen.
Thorne war bereits im zweiten Band mein Lieblingscharakter, daher freute ich mich umso mehr, dass ihm in diesem Band eine noch größere Rolle zugedacht wird und er nun endlich seine große Liebe findet. In meinen Augen sind Cress und Thorne einfach das perfekte Liebespaar und passen wunderbar zueinander. Die beiden sorgen für einige witzige Dialoge, die mich oft zum Lachen gebracht haben. Auf der anderen Seite ergänzen sie sich wunderbar.

Wie bereits in den vorherigen beiden Büchern, wird auch dieser Teil nicht nur aus der Sicht von einer Person erzählt. Im Verlauf der Geschichte entstehen so einige Gruppenkonstellationen und daher sind wir immer und zu jeder Zeit wunderbar darüber informiert was gerade an den verschiedenen Orten passiert.
Scarletts Geschichte, die hauptsächlich auf dem Mond stattfindet, konnte mich faszinieren. Endlich erfahren wir ein klein wenig mehr über den Mond und seine Bewohner. Aber auch die Geschichten von Dr. Erland, Kai, Wolf und Sybils Wächter Jacin waren jede für sich etwas ganz Besonderes.

Kommen wir zu meinem einzigen Kritikpunkt. Schon nach kurzer Zeit ereilt Thorne ein kleiner Schicksalsschlag. Dennoch geht er mit dieser Veränderung sehr gut um. In meinen Augen ein wenig zu gut. Wir wissen zwar, dass Thorne ein lebenslustiger Kerl ist, den so schnell nichts aus der Bahn wirft und der alles von der lustigen Seite sieht. Für mich hat er das Geschehene dann allerdings doch ein wenig zu humorvoll aufgenommen. Das Thema wurde in meinen Augen nicht ganz so gut umgesetzt, da ich mir vorstelle, dass so eine Veränderung nicht von heute auf morgen „gelernt“ sein will. Auch sind mir einige Passagen im Text aufgefallen die mit Thornes „Schicksalsschlag“ nicht hätten passieren dürfen/können. Mehr möchte ich jetzt nicht darüber sagen, denn sonst würde ich zu viel spoilern. Ich denke aber, dass Personen die das Buch gelesen haben wissen was ich meine.

Das Buch baut seine ganz eigene Magie durch die bereits erwähnten wunderbaren Charaktere auf. Zu keiner Zeit wurde mir langweilig und es fiel mir sehr schwer das Buch überhaupt aus der Hand zu legen. Dem herrlichen Humor, der durch Cress Naivität und Thornes lässige Macho-Art entsteht, konnte ich mich nicht entziehen. Der rote Pfaden der Geschichte ist immer zu sehen und die Spannung wuchs von Seite zu Seite. Zum Glück bleibt uns in meinen Augen ein allzu fieser Cliffhanger erspart. Dennoch warte ich schon sehnsüchtig auf das große Finale.

Fazit:
"Wie Sterne so golden" ist in meinen Augen der mit Abstand beste Band der Reihe. Ich liebe, liebe Cress und Thorne! Die beiden sind so süß und lustig und passen so gut zusammen. Aber auch die Geschichte bleibt konstant spannend und spitzt sich immer mehr zu. Herrliche Dialoge und spannende Momente wechseln sich wunderbar ab. Nun heißt es abwarten und Tee trinken bis wir endlich erfahren wie Cinder Levana an den Kragen gehen will.